Kategorie: Phaenomene des Alltags

Phaenomene des Alltags: Der Manager

Die Welt der Phänomene unseres Alltags bevölkert der Manager noch nicht so lange: Mit dem Börsengang der Telekom trat er ins Licht der Öffentlichkeit – gemeinsam mit dem Papier, mit dem seine Existenz fluchhaft und unentrinnbar verknüpft ist: der Aktie. Beides hatte vorher den muffigen Beigeschmack von Nadelstreifen, Zigarren, steifen Gehröcken und Gamaschen über den Schuhen. Im Augenblick, da plötzlich selbst Studenten und alte Leute an der Börse zu spekulieren begannen, entschwand der „Kapitalist“ als Person und (national-)sozialistischer Kampfbegriff aus der Gesschichte.

Mit federndem Gang und gewinnenden Lächeln eroberte der Manager stattdessen die Bühnen der Nachrichtensender, deren Kulissen damals noch nach frischer Farbe rochen. Weiterlesen

Phaenomene des Alltags: Berlin

Hotels mit riesigen Aquarien, die über mehrere Stockwerke gehen, Kaufhäuser mit Maßkonfektion, prächtige Opernhäuser, Ehrfurcht gebietende Dome, Kunstgalerien, in denen man mit Google Maps den Weg suchen muss: Was es in Berlin nicht gibt, das gibt es nicht – nirgendwo in Deutschland. Und alle tragen zu diesem Eindruck bei: die mächtigen Hauptstadtrepräsentanzen der Autohersteller, der Parfümerien, der Mode- und Industriedesigner. Weiterlesen

Phaenomene des Alltags: Die Flatrate

Nur mit der Flatrate kann das Surfen wohl grenzenlos sein (zu singen nach der Melodie von „Über den Wolken“).

Jeden Monat einen festen Betrag zahlen und dann konsumieren bis der Arzt kommt. Das verspricht nur die Flatrate. Egal ob Flatrate-Surfen oder Flatrate-Saufen: Die Flatrate ist das Maß der Maßlosen, die Packungsgröße der Süchtigen. Je flacher die Rate, so glauben wir – desto größer der eigene Gewinn. Weiterlesen

Phaenomene des Alltags: Störungen im Betriebsablauf

brandunburg.jpgAus Westen kommend erreicht man Berlin mit der Bahn für gewöhnlich mehr oder weniger pünktlich. Merkwürdigerweise gelingt das nie umgekehrt. Wer nachmittags die Rückreise nach Brandenburg, Potsdam, Werder, Nauen oder Rathenow antritt, braucht sich eigentlich nicht nach den planmäßigen Abfahrtszeiten zu richten, Verspätungen zwischen 15 und 35 Minuten kommen regelmäßig vor. Die Begründungen, die der genervte Reisende dann im Zug zu hören bekommt, hören sich an wie ein Gruselkabinett. Man ahnt, was auf der langen Reise von Frankfurt (Oder) bis Berlin alles passieren kann. Einige Beispiele:

  • Signalstörung bei Erkner,
  • Vandalismus bei Fürstenwalde,
  • Fahrzeugausfall,
  • Streckensperrung und natürlich
  • Störungen im Betriebsablauf.

Wie zahm, wie weich hört sich die Erklärung an, wenn der Zug mal von Westen kommend Verspätung sammelt: „Meine Damen und Herren, unser Zug fährt mit drei Minuten Verspätung in Berlin-Hauptbahnhof ein. Der Grund: Kein freies Gleis in Berlin-Zoologischer Garten.“ Weiterlesen

Phaenomene des Alltags: Chucks

chucks.jpgFoto: Pixelio.de

Im U-Bahnhof Berlin-Friedrichstraße ist es wirklich nicht zu übersehen: 2008 ist das Converse Century. Sie wissen nicht, was Converse ist?

Ein 1908 gegründeter Schuhhersteller aus Massachusetts (USA). Eigentlich angetreten, das traditionelle Leder durch Gummi zu ersetzen, gelang dem Unternehmen erst 1917 der Durchbruch. Mit dem Basketball-Schuh All Star.

Zu Ehren der Basketball-Legende Chuck Taylor bekam das gute Stück einen Stern mit dem Namen des Ballkünstlers auf die Seite. Bis heute ist der Latschen laut Wikipedia 600 Millionen Mal verkauft worden. Was zeichnet ihn aus? Weiterlesen

Copyright © 2024 Wolff von Rechenberg

Theme von Anders Norén↑ ↑