Haben Sie gedacht, dass die Klimakonferenz in Kopenhagen jedem einzelnen Land feste Vorgaben machen würde, wieviel Treibhausgase ein jeder in der Weltgemeinschaft zum noch blauen Himmel entlassen darf? China ist schuld, hören wir von den Klimamärtyrern unserer Bundesregierung. Glauben Sie das? Stimmt, die Chinesen sind so richtige Umweltrambos. Ihr Wirtschaftswunder verzichtet komplett auf Luftfilter und Gewissensbisse. Auch bei Neuzulassungen von Autos liegt die Volksrepublik mittlerweile vor Deutschland. Aber immerhin rollen in Deutschland derzeit 44 Millionen Autos. Für China erwartet die deutsche Auslandshandelskammer für 2012 eine Zahl von 10 Millionen Privatautos.

Es ist leicht, am Stammtisch die Chinesen zu beschimpfen, und dann mit dem Auto nach Hause zu fahren. Wie wäre es: Wollen wir nicht mit gutem Beispiel vorangehen? Verzichten wir doch einfach auf drei Viertel unserer Autos. Und jetzt denken wir mal daran, wie schwer sich unsere Demokratie mit dem Nichtraucherschutz tut. Denken wir daran, welchen Eiertanz die Politik um 20.000 Stellen bei Opel aufführt. Drei Viertel aller Autos von den Straßen? Dann hätten wir einen Bürgerkrieg – schon wegen der Arbeitslosenheere, die sich aus den Werkstoren der Automobilindustrie ergießen. Was haben wir denn von Kopenhagen erwartet? Dass 200 Staatschefs zusammensitzen und die Welt besser machen? Die Welt ist wie sie ist. Wir sind es. Nur wir können das Klima retten. Jeder einzelne von uns. Sonst erwartet weiter einer vom anderen, dass er den ersten Schritt tut. Die Industrienationen haben es erkannt. In Kopenhagen. Das ist doch ein Anfang oder?