Schlagwort: Jazz

CD-Tipp: Paul Anka erklimmt den Wonderwall

Rock Swings, behauptet Paul Anka auf diesem Album

Rockklassiker im Swingsound? Reicht es nicht, dass die Songs unserer Jugend immer wieder von geschäftstüchtigen Geigern (David Garrett) oder grölenden Männerchören (Santiano) durch die Mangel gedreht werden? Mir nicht. Deshalb ist „Rock Swings“ von Paul Anka ein weiterer Tipp von mir für die Quarantäne, den Lockdown oder die einsame Insel.

Der Name Paul Anka steht beim einen für die Vorhölle der Schnulzenheinis, nur einen Schritt vor Barry Manilow – oder einen dahinter. Für den anderen zählt Paul Anka zu den letzten großen Croonern, die die Fackel der großen Swing Orchester tragen. Wenn er und Tony Bennett einst dahingeschieden sind, geht ein Stück Musikgeschichte zuende. Über das Gesamtwerk von Paul Anka haben sicher beide Ansichten ihre Berechtigung. Für „Rock Swings“ von 2005 sollten wir uns allerdings auf letztere Sichtweise verständigen können.

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Lyle Mays ist tot. Der Jazz Pianist und Keyboarder starb gestern, am 10. Februar 2020, im Alter von 66 Jahren in Los Angeles. Bekannt wurde der introvertierte Musiker als kongenialer Partner des Gitarristen Pat Metheny in dessen Band. In der Pat Metheny Group bildeten Lyle Mays ruhige Piano- und Keyboard-Akkorde die Landschaft für Methenys Höhenflüge und Klangreisen. Dabei war es immer wieder ebendiese unverwechselbare Keyboardbegleitung, die Dramatik forcierte oder den Hörer in die sanfte Fläche hinabgleiten ließ. Ich möchte mich mit einem der schönsten Stücke der Pat Metheny Group von Lyle Mays verabschieden: Last Train Home – das erscheint mir angemessen als Abschied von einem Musiker, dessen Töne sowieso nie von dieser Welt zu kommen schienen, die eigentlich schon immer aus himmlischen Sphären zu uns herabzuschweben schienen.

CD-Tipp: Paul Millns – Calling all Clowns

„Paul Millns ist ein Musiker der leisen Art, der um seine Person nie viel Wirbel gemacht hat“, heißt es auf seiner deutschsprachigen Homepage. Das ist noch untertrieben. Die englischsprachige Wikipedia erwähnt ihn nur als Sideman, beispielsweise von Eric Burdon. Nun könnte man es dabei belassen, wenn dieser Mann, dieser Paul Millns nicht in regelmäßigen Abständen Platten veröffentlichte, die zu den feinsten ihres Genres zählen. Weiterlesen

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