Schlagwort: Karneval

Karneval und Versicherung – da hört der Spaß auf

Wenn Sie richtig Karneval feiern wollen, sollten Sie vorher keinen Versicherungsfachmann nach seiner Meinung fragen. Denn: Versicherungen verstehen keinen Spaß. Wir sind in Deutschland. Da wird nach Regeln und Vorschriften gefeiert. Das betrifft auch die Rosenmontagszüge.

Nehmen wir an, ein Fußballverein will mit einem geschmückten Festwagen am Karnevalsumzug teilnehmen. Der Vorstand sitzt beisammen und berät das Vorhaben. „Das sollte der Verein mit
seiner Versicherung abklären“, rät der Vereinsvorsitzende – Abteilungsleiter bei einem Versicherungskonzern. Vereinszweck sei ja das Kicken, nicht das Karneval feiern. Vereinsmitglieder sind also nicht automatisch über den Verein abgesichert, wenn sie beim Kamelle schmeißen vom Wagen stürzen.

Straßenverkehrsordnung und hüpfende Menschen: Geht gar nicht

Den Festwagen, einen Treckeranhänger, hat ein Landwirt gestiftet. Als stellvertretender Vorsitzender des Vereins lässt er sich das nicht nehmen. Nicht einmal von der Straßenverkehrsordnung. Auf dem Anhänger darf
er nämlich überhaupt keine Menschen transportieren. Höchstens zum Ernteeinsatz aufs Feld und wieder zurück auf den Hof. Und dann müssten die Personen auf geeigneten Sitzgelegenheiten Platz nehmen. Die Straßenverkehrsordnung hasst Menschen, die auf fahrenden Hängern herumhüpfen, mit den Armen rudern und „Hellau!“ rufen.

Tolle Tage contra Knochenarbeit

Stehen dürfen Menschen auf landwirtschaftlichen Anhängern nur dann, wenn sie arbeiten oder die Ladung sichern. Tanzen dürfen sie gar nicht. Der Vorstand unseres Fußballvereins überlegt: Man könnte die Deko des
Festwagens als Ladung deklarieren, die von tapferen Vereinsmitgliedern unter Einsatz ihres Lebens gesichert worden sei. Auf dem Weg aufs Feld. Im Zoch.

Man könnte auch sagen: „Die haben da oben gearbeitet. In der Landwirtschaft gibt’s keine tollen Tage. Nur Knochenarbeit!“ Beifälliges Nicken in der Runde, während man darüber diskutiert, wie man Kamelle zum landwirtschaftlichen Erzeugnis umdeuten könnte. Könnte man nicht Bio-Kamelle …?

Und bitte nüchtern zum Rosenmontagszug

Da meldet sich der Schriftführer zu Wort, der im Ordnungsamt der Stadt arbeitet. Alles völlig unnötig, sagt er. Der Karneval sei schließlich in der heimischen Region eine traditionelle Brauchtumsveranstaltung. Da kann die Straßenverkehrsbehörde ein Auge zudrücken und Ausnahmen genehmigen. Nur brauche man für den geschmückten Wagen noch einen TÜV-Stempel.

Erleichtertes Aufatmen. „Aber“, setzt der Schriftführer erneut an: „Die Mitfahrer dürfen erst aufsteigen, wenn der Zug startet!“ Ein jeder muss selbst sehen, wie er zum Sammelplatz der Festwagen kommt. „Und bitte nüchtern“, mahnt der Vorsitzende, „denn vom Versicherungsaspekt her …“

Erstmals veröffentlicht im Banktip-Blog.

Karneval aus der Schweiz

Liebe Schweizer,

vielen Dank für euer grandioses Gesetz zur Begrenzung der Zuwanderung. Das ist für mich der gelungenste Beitrag zum Karneval dieses Jahr. Und das ist kein geringes Lob. Denn erst neulich las ich auf der Titelseite eines Berliner Boulevardblattes, dass 2016 der erste Flieger vom BER starten soll. Was brüllt in Berlin eigentlich der Saal, wenn einer so ein Ding raushaut? Hellau? Alaaf? Der Mehdorn, der weiß, wie man die Bütt rockt. Das ist harte Konkurrenz. Aber nichts im Vergleich zu dem närrischen Treiben, das ihr ausgelöst habt, liebe Narren und Narreliesen zwischen Oberrheingraben und Luganersee.  Weiterlesen

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