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OOXML: 13 Rücktritte aus Protest

Norwegen schreibt ein neues Kapitel im Tauziehen um das Microsoft-Dateiformat OOXML: Wie das Windowsmagazin Winfuture.de berichtet, sollen 13 Experten des Normen-Instituts Standard Norge zurückgetreten. Dubioses soll sich im Nordrand Europas rund um die Standardisierung des Microsoft-Formats zugetragen haben. Von 23 Experten sollen sich nur zwei für OOXML ausgesprochen haben. Dennoch stimmte das norwegische Institut bei der internationalen Abstimmung in der ISO für den Standard. Unter den Zurückgetretenen befindet sich Steve Pepper, der Leiter der Expertenkommission. Die Protestler beklagen nun, das Institut habe 37 gleichlautenden Briefen von Microsoft-Partnern mehr Glauben geschenkt als den eigenen Experten. Weiterlesen

OOXML ist Standard

Das Microsoft-Dateiformat OOXML hat den Ritterschlag von der Internationalen Standardisierungsorganisation (ISO) erhalten. Es darf sich „Standard“ nennen. Netzwelt lässt die Debatte um OOXML noch einmal Revue passieren. Den Gegnern des Formats bleibt jetzt nur eine Hoffnung: Dass der Markt sich gegen das Dateimonster entscheidet, dessen Spezifikationen 6000 Seiten stark sein sollen. Vielleicht setzt sich das relativ weit gediehene ODF-Format noch durch. Denn das Misstrauen, das die ISO aufkommen ließ, indem sie das Format in einem Schnellverfahren durchgepeitscht hat, wird mit der jetzigen Entscheidung nicht enden. Diejenigen, die sich übergangen fühlen – die Schwellenländer -, werden OOXML wohl zu vermeiden versuchen. Standard hin oder her.

Schadensbegrenzung im Hause Microsoft

„Und sie bewegt sich doch“, urteilt so mancher vorsichtig, wenn er liest: Microsoft Office unterstützt zusätzliche Dateiformate. Dabei handelt es sich meiner Ansicht nach nicht um einen Marketing-Feldzug. Microsoft muss ein freies Format in seine Bürosuite integrieren, um weitere Millionenstrafen zu vermeiden. Und an dieser Stelle zeigt sich, dass zumindest Großabnehmer den Konzern in Zugzwang bringen können: So sind Behörden und Verwaltungen in 14 Ländern schon jetzt verpflichtet, das Open Document Format (ODF) als Austauschformat zu verwenden.

Warum setzt Microsoft dann nicht das hauseigene Office Open XML (OOXML) ein? Darüber gibt es nur Vermutungen. Es könnte beispielsweise daran liegen, dass die Spezifikationen für OOXML stolze 6000 Seiten umfassen. Vergessen wir weiterhin nicht, dass OOXML noch längst nicht das Stadium der Marktreife erlangt hat. So soll OOXML erst mit der nächsten Version von OOXML kommen – das heißt, frühestens 2010.

Was es heißt, in grenzenloser Selbstüberschätzung ein halbfertiges Produkt auf den Markt zu werfen, dürfte Microsoft mit dem Vista-Betriebssystem gelernt haben. In Sachen Betriebssystemen übt sich der Konzern in Schadensbegrenzung. So lässt sich „ Wird XP Windows Vista überleben? “ schon nicht mehr als Frage formulieren. Vista ist ein Übergangsprodukt, von dem vermutlich Microsoft selbst nicht so genau wissen möchte, unter wie vielen Vistalizenzen XP betrieben wird.

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