Am Wochenende musste das auf meinem EeePc 701 ab Werk installierte Xandros Linux weichen. Hauptgrund: Eine zuverlässige WPA-geschützte WLAN-Verbindung war unter Xandros nicht einzurichten. Es zu ersetzen hat mich das ganze Wochenende gekostet. Doch zu den Problemen kommen wir später. Zunächst zur Wahl des Nachfolgers. Dabei spielte das erstellen eines USB-Sticks zur Installation eine zentrale Rolle. Mit Installieren und Bootfähigmachen ist das eine echte Tortur. Zur Wahl standen am Ende vier Kandidaten:

1. EeeDora: Eine angepasste Version von Fedora 8. Für das System gibt es ein idiotensicheres Hilfsprogramm, das aber nur unter Windows läuft (?!). Das Live-Testsystem von EeeDora scheiterte jedoch am WPA-geschützten Funknetzwerk. Also: Aus.

2. Ubuntu Eee: Eine angepasste Version des aktuellen Ubuntu 8.04. Gelangt mit Hilfe des Hilfsprogramms Unetbootin auf den USB-Stick. Der wird auch von meinem Think Pad als bootfähiges Medium akzeptiert. Der EeePc ist da kleinlicher. Er findet beim Booten vom USB-Stick keinen Linux-Kernel.

3 Pupeee: Eine angepasste Version vom Puppy Linux des Australiers Barry Kauler. Es ist so klein, dass es komplett im 512 MB großen Arbeitsspeicher meines EeePc läuft. Man kann es so konfigurieren, dass es als komplettes Sstem auf dem USB-Stick läuft. Ein Computer für die Hosentache. Installation auf dem Stick ist simpel. Leider kann auch Pupeee kein WPA. Ansonsten ein interessantes Spielzeug. Ich werde es auf jeden Fall auf dem USB-Stick behalten.

4. EeeXubuntu: Eine weitere angepasste Ubuntu-Version. Diesmal allerdings auf der Basis von Ubuntu 7.10 und mit dem schlanken Xfce-Desktop. Das System meiner Wahl. Der Live-USB-Stick ist schnell angefertigt. Die Liveversion lief spontan mit meinem WPA-Netzwerk.

Man brennt das ISO auf eine CD, bootet einen anderen Computer damit und gibt dann im Terminal ein: „sudo /cdrom/mkusbinstall.sh –autodetect“. Alles andere verläuft geleitet und problemlos. Bei der Installation sollte man dem System genug Speicherplatz bereitstellen. Ich habe die gesamte Festplatte genommen und ausnahmsweise auf eine /home-Partition verzichtet.

Als Dateisystem habe ich ext2 gewählt. Es kennt kein Journaling, das heißt, kein Mitprotokollieren von Vorgängen. Das macht es weiger stabil als die derzeit üblichen ext3 oder ReiserFS. Aber es schont die Lebensdauer des Festspeichers, der dem EeePc als Festplatte dient.

Obwohl sich Festspeicher diesbezüglich verbessert haben, sollte man mit der Zahl der Schreibzugriffe auf Festspeichern immer noch vorsichtig sein. Deshalb habe ich das System one Auslagerungspeicher (Swap) installiert. Als pflichtbewusstes Linux mahnt EeeXubuntu zwar eine Swap-Partition an, läuft aber im Betrieb reibungslos ohne.

Beim ersten Start beschwerte sich EeeXubuntu darüber, dass der Akku fast leer war. Ich habe die Meldung einfach weggeklickt. Danach zeigte das System den Akkuzustand allerdings korrekt an.

Ein großes Problem sind die Updates. EeeXubuntu bot mir nach dem ersten Start 145 Updates an. Als pflichtbewusster Linuxer habe ich die Updates natürlich abgenickt. Nach der Installation fiel nicht nur WPA aus, sondern das gesamte WIFI. Vermutlich hat das System bei der Gelegenheit den Treiber für die WLAN-Karte überschrieben.

Ich habe das System noch einmal installiert und die Udates nicht angerührt. Jetzt läuft alles. Es soll ein Script geben, das nach einem Update die EeePC-spezifischen Anpassungen wieder herstellt.