Lubuntu als Ersatz für Windows XP

lubuntu01Lubuntu macht als Ersatz für Windows XP auf altersschwachen Rechnern das Rennen gegen andere Ubuntu-Versionen. Zeit zum Wechseln, denn seit dem 8. April wird XP nicht mehr unterstützt.

Nutzer, PC und XP gemeinsam in die Jahre gekommen

Der Abgang von Windows XP am vergangenen Dienstag hat Ubuntu Linux sogar den Weg ins Frühstücksfernsehen bereitet. Das zeigt die Verzweiflung im Volk. Eine ganze Nutzergeneration ist mit XP in die Jahre gekommen. Viele Nutzer werden wohl bis zuletzt gehofft haben, dass es doch irgendwie mit XP weitergeht. Nun könnte man sagen: Kein Problem, wechseln wir zu Wondows 7 und haben wenigstens bis 2020 Ruhe. Doch Windows 7 und 8 brauchen Arbeitsspeicher im Gigabytebereich, und viel Hardware in Privathaushalten ist mit dem Betriebssystem und dem Nutzer in die Jahre gekommen. Da hörte man oft, Ubuntu könne die Rettung bringen. Doch unter 1 GB RAM macht auch Ubuntu keinen Spaß.

Lubuntu: der ideale Nachfolger für Windows XP

Grundsätzlich finde ich die Ubuntu-Basis eine gute Empfehlung. Kein Windowsnutzer wird begreifen, dass er für sein neues Betriebssystem zwei Passwörter braucht. Als Alternativen zum leistungshungrigen Unity-Desktop bieten sich die sparsameren Xubuntu (mit XFCE-Desktop) und Lubuntu (mit LXDE-Desktop) an. Ich rate zu Lubuntu aus zwei Gründen:

  1. LXDE gibt sich noch genügsamer als XFCE.
  2. LXDE bietet als einziger Ubuntu-Ableger eine textbasierte Installation (Alternate).

Besonders dieser zweite Grund macht Lubuntu interessant. Wir sollten daran denken: Der grafische Installer von Ubuntu belegt 700 MB Arbeitsspeicher. Eine alte Kiste mit 500 MB RAM kommt da ins Schwitzen.

Tipp für alle, die auch auf einem alten Schätzchen nicht auf den grafischen Installer verzichten möchten: Nicht aus der Startauswahl von Lubuntu in den Installer booten, sondern erst das Live-System starten. Das läuft besser, wenn der Speicher knapp wird.

Auf einem leistungsschwachen PC ist die Alternate-Installation die beste Wahl. Das läuft anstandslos durch. Einige Dinge gilt es zu beachten:

  • Der textbasierte Installer kennt keine Auswahl für die Installation von Multimediaprogrammen (MP3, Flash etc.). Wer die Installation als Freundschaftsdienst ausführt, sollte daran denken, anschließend noch die Pakte „gstreamer-ugly“ und „flash-installer“ nachzuinstallieren.
  • Die Textinstallation spielt keine Aktualisierungen (Updates) ein. Auch das sollte man erledigen, bevor man sich verabschiedet.
  • Firefox gibt es nach der Installation nur in Englisch. Als Grund nennt der Browser, dass das deutsche Sprachpaket inaktuell ist. Ich habe noch keinen Weg gefunden, Firefox in Lubuntu 13.10 einzudeutschen.

Nach der Installation steht dem Windowsmigranten nach der Installation ein Desktop zur Verfügung, der genau das hat, was auch XP hatte: Ein Startmenü unten links, über das man Programe aufruft. Aus meiner Erfahrung bereitet Lubuntu kaum Eingewöhnungsprobleme.

Zum Abschluss noch eine Kleinigkeit: Vor allem ältere Nutze bevölkern ihren Desktop gern mit einem Chaos von Dateien aller Art. Der Lubuntu-Dateimanager PCManFM verwaltet den Desktop aber nur als Ordner. Abhilfe schafft der folgende einfache Kommandozeilenbefehl:

$ pcmanfm -d –desktop

Viel Spaß mit Lubuntu.

Kategorien: Tux Area

2 Kommentare

  1. so wie ich verstehe,erst 700MB arbeitsplatte instalieren,dann Lubuntu?
    mein 1.arbeitspeicher war 20MB,habe mit 160MB wechseln lassen,was kann ich damit jetzt anfangen?
    kann ich statt XP ,Lubuntu doch instalieren versuchen?
    danke,wenn jemand antwort gibt

  2. Wolff von Rechenberg

    10. Mai 2014 — 11:02

    Hallo guenyakti,
    ich habe den grafischen Installer bei einem Computer mit 512 MB RAM benutzt, und es hat funktioniert. Bei nochweniger RAM würde ich das nicht probieren, sondern stattdessen die textbasierte Installation durchlaufen lassen.Du findest das passende ISO hier: https://help.ubuntu.com/community/Lubuntu/Alternate_ISO
    Die Lubuntu Community gibt als Grundvoraussetzungen 128 MB Arbeitsspeicher an. Das Problem werden die Anwendungen sein. Da solltest du auf Anwendungen mit geringem Speicherbedarf achten. Wunder solltest du dennoch nicht erwarten. 160 MB sind sehr, sehr wenig.
    Viel Erfolg

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