Ein Weltreiche, die ihren Zenit überschritten haben, sind die Forschungsobjekte des englischen Historikers Paul Kennedy. Mit seinem Buch vomAufstieg und Fall der großen Mächte hat er einen Sachbuchklassiker geschaffen, der mittlerweile in 5. Auflage vorliegt. In einem Artikel für die Blätter für deutsche und internationale Politik sagt er nun mit zwingender Logik den Vereinigten Staaten ihren Niedergang voraus. Der Aufstieg der asiatischen Großmächte China und Indien lasse gar keinen anderen Schluss zu. Er stellt jedoch die Frage, ob die Amerikaner in der Lage sein werden, den Abschied von ihrem Weltreich so intelligent zu managen wie es einst die Briten getan haben, oder – noch früher – die Habsburger. Schon jetzt weist Kennedy auf Alarmsignale hin: So klaffen Staatseinnahmen und Staatsausgaben so weit auseinander, „wie es seit den Zeiten Philipps des Zweiten von Spanien oder der letzten Bourbonenkönige Frankreichs nicht mehr zu beobachten war“. Dieses riesige Haushaltsloch stopfen die Amerikaner mit massenweiser Ausschüttung von Staatsanleihen, schreibt Kennedy und sieht die amerikanische Politik unter dem Einfluss asiatischer Magnaten.

Manchmal tut es gut, weltwirtschaftliche Themen im historischen Zusammenhang erörtert zu lesen. Den ganzen Artikel gibt es hier.