Ich habe lange überlegt, ob ich darüber schreiben soll. Ich schreibe ja auch nicht darüber, dass morgens die Sonne aufgeht, oder dass mein Pendelzug heute wieder nicht entgleist ist. Ach was, ich tu’s trotzdem.

Das Bundesinnenministerium warnt, dass die Terrorgefahr gestiegen ist, jetzt aber echt, im Ernst, wirklich, ohne Scheiß. Und jetzt kommt es: „Wir tun das nicht, um Angst und Panik zu verbreiten“, soll der Ministeriumssprecher Stefan Paris laut heise.de gesagt haben. Auf schärfere Anti-Terror-Gesetze zielten die Warnungen nicht ab, heißt es weiter. Was bedeutet das? Gibt das Ministerium der Angst nun endlich zu, dass alle bisherigen Warnungen darauf abzielten, Panik zu verbreiten und die Grundrechte auszuhöhlen, nur diese nicht?

Wenn das Ministerium aber keine Panik verbreiten will, was sollen wir dann mit der Meldung anfangen? Welche U-Bahnen darf ich in Zukunft nicht mehr benutzen? An welcher Haltestelle darf ich aussteigen? Eine sinnvolle Terrorwarnung wäre: „Und nun die Terrorvorhersage: Mit vereinzelten Anschlägen wird heute auf dem Bahnhof Berlin-Friedrichsstraße und am Mehringdamm gerechnet. Bitte meiden Sie diese Bereiche.“

Solange uns das Innenministerium nicht mit solchen Vorhersagen dienen kann, nehmen wir solche Meldungen als das, was sie sind: Panikmache.