Der Fachkräftemangel drückt schon jetzt. Es wäre Zeit, dass Unternehmen gezielt für sich werben, um die Lücken in der Belegschaft zu schließen. Der Fachausdruck dafür heißt Employer Branding, doch vielen deutschen Unternehmen sagt er noch nichts. Amerikanische IT-Unternehmen ringen schon lange um die besten Köpfe. Google, Microsoft, IBM und andere planen feste Etats für Employer Branding ein. Und ein solcher Etat kann nicht knapp bemessen sein. Das beweist ein Video zum Employer Branding von Apple, das ich im Blog von Dietrich Tegge gefunden habe.

Ein solches Werk kostet richtig Geld. Nicht jedem Mittelständler stehen solche Beträge zur Verfügung. Es schadet jedoch nicht, sich mit den Botschaften auseinanderzusetzen, die Apple in dem Video transportiert:

  1. Wenn du zu uns kommst, dann bist du der Beste!
  2. Wenn du noch nicht der Beste bist, dann schlummert zumindest verborgenes Talent in dir. Gemeinsam fördern wir das zu Tage!
  3. Weil du der Beste bist – oder wirst -, langweilen wir dich nicht mit Mittelmaß. Wir produzieren nur das Beste!
  4. Gemeinsam schreiben wir Geschichte und machen weltbewegende Erfindungen!
  5. Wir sind immer offen für deine Ideen!
  6. Bei uns arbeitest du in hellen Räumen, in kleinen Gruppen, mit schönen Menschen!
  7. Keine Angst vor Routine. Wir erfinden die Welt jeden Tag neu!
  8. Bei uns bist du international!
  9. Wir unterstützen Nachhaltigkeit und haben unsere Erde ganz doll lieb!
  10. Wir sind alle jung, dynamisch und fit wie die Turnschuhe!

Uuups! Haben Sie da was überhört? Wo geht es um Nachhaltigkeit oder Fitness? Dann achten Sie mal auf das Rennrad, das jemand zwischen 3:38 und 3:40 durchs Bild schiebt. In einer solchen Produktion gibt es keine Zufälle.

Schon Apple-Gründer Steve Jobs hat an den Mythen gestrickt, mit denen Apple jetzt um Fachkräfte wirbt. Immer hat Apple mit starken – und aufwendigen – audiovisuelle Präsentationen geworben. Nicht nur um Fachkräfte. Und das hat der Konzern bitter nötig: Nicht immer stießen Apple-Produkte auf Begeisterung bei Umweltschützern. Außerdem ist dem Konzern die Selbstmordserie bei seinem chinesischen Fertiger Foxconn bleischwer auf die Füße gefallen.

Das Recruiter Video steht am Schluss des Employer Brandings 

Ein Film wie das Recruiter Video von Apple steht jedoch am Ende des Employer Branding. Die gute Nachricht für Mittelständler: Alle übrigen Maßnahmen sind billiger. Die schlechte Nachricht:  Employer Branding braucht viel Zeit. Es geht um nichts Geringeres als den Aufbau oder die Umgestaltung einer Marke. Mit Employer Branding wollen wir uns hier in nächster intensiver auseinandersetzen. Und vielleicht finden wir am Schluss ja zu einer Art Strategie.