Was waren das für Zeiten: Der Anarchist schickt eine Briefbombe und erleidet danach den ehrenvollen Tod durch den Strang oder durch ein Erschießungskommando. Heute kommt die Briefbombe per E-Mail. Sie enthält keinen Sprengstoff, sondern fiese kleine Computerprogramme, die sich im Rechner des Angehörigen der politischen Klasse einnisten und all ihre Freunde nachholen. Betroffen: Das britische Parlament. Genauer: die Rechner von 70 Abgeordneten. Message Labs, eine Art Scotch Guard der Abgeordnetenrechner gelang es, die Botschaften abzufangen. Sie sollen von IP-Adressen in China abgeschickt worden sein. Vorsicht, Mister Bond, bevor sie jetzt ins Reich der Mitte reisen und – wie gewohnt – böse Menschen asiatischer Physiognomie liquidieren*: Der Übeltäter kann auch nebenan sitzen und über ein Botnetz die Mails verschicken.

*Liquidieren: von lat. Liquidus = Flüssigkeit. Liquidieren heißt also „Verflüssigen“?