Mobilfunk-Discounter machen das Leben einfach – gerade beim Surfen unterwegs. Man kann ohne Vertragsbindung verschiedene Angebote eine Zeit lang testen. Wenn Netzabdeckung, Tarif oder Service nicht stimmen, bestückt man den Surf-Stick einfach mit der nächsten Discounter-SIM. Hier sind meine Erfahrungen mit Blau, Fonic, Klarmobil und Simyo. Testgerät war der Surf-Stick von Fonic an meinem Asus Eee-PC 701. Alle Discounter in diesem Erfahrungsbericht bieten einen Volumentarif zum mobilen Surfen für 9,95 Euro monatlich an. Bei Fonic und Klarmobil versurft man dafür 500 Megabyte und wird anschließend auf GPRS-Geschwindigkeit gedrosselt. Blau und Simo erlauben sogar ein ganzes Gigabyte schnellen Datenverkehr im Monat. Das sollte man nicht überbewerten. Wer den Stick wirklich nur unterwegs nutzt, kommt mit 500 MB im Monat reichlich aus.

Der Surf-Stick

In Sachen Hardware punktet Fonic. Der Fonic Surf-Stick kostet einmalig 39,95 Euro. Die übrigen Anbieter kassieren einmalig 79 Euro für den Stick plus SIM-Karte. Wer den Fonic-Stick kauft, kann später immer noch zu einem anderen Anbieter wechseln. Nach meinem Kenntnisstand leifert Fonic den Surf-Stick immer noch ohne SIM-Lock oder Netlock. Ich habe mit meinem Surf-Stick exzessives Disounter-Hopping betrieben. Dass diese Freiheit nicht selbstverständlich ist, zeigt ein Blick in die Liste mit Discounter-Surf-Sticks auf Surfstickvergleich.com. Wer bei Congstar oder Bildmobil kauft, kann den Stick gleich mit der SIM in die Mülltonne werfen, wenn er den Anbieter wechseln will. Oder er muss zwei Jahre warten, bis der Gesetzgeber den Anbieter verpflichtet, einen Freischaltcode kostenlos herauszurücken. Deshalb kann ich den Bildmobil-Speedstick nur eingeschränkt empfehlen, auch wenn er ab 25 Euro zu haben ist.

Die Netze: O2 vs. E-Plus

Fonic und Klarmobil funken auf dem Netz von O2,Blau und Simyo auf dem E-Plus-Netz. Zwischen Brandenburg an der Havel und Berlin ist das E-Plus-Netz deutlich besser ausgebaut. Fonic und Klarmobil nerven mit mehr Funklöchern und vor allem mit ausgedehnteren.Wo es gut ausgebaut ist, erlaubt das O2-Netz allerdings richtig schnelles Surfen per HSDPA. Im E-Plus-Netz sind Surfer allenfalls mit UMTS-Geschwindigkeit unterwegs. Das Herunterladen von größeren Dateien oder ein Systemupdate zehrt bei dieser Geschwindigkeit an den Nerven. Wer unterwegs ohnehin nur E-Mails abruft, der kommt mit E-Plus (Blau, Simyo) locker aus.

Der Service

Wo bleibt meine SIM-Karte? Das hätte ich Simyo gern gefragt. Alle anderen Discounter liefern innerhalb weniger Tage. Ausgerechnet der Veteran unter den Mobilfunkdiscountern ließ mich mehr als eine Woche warten. Das kann sicher passieren und kann auch an der Post liegen. Irritiert hat mich, dass ich keine Möglichkeit fand, Simyo direkt eine Frage zu stellen. Bei Simyo sollen Nutzer Nutzern helfen. Per Forum oder per Facebook. Das mag gehen, wenn es um die Daten für die Internetverbindung geht. Aber in Vertragsfragen? Vielleicht klärt mich ein hilfsbereiter Simyo-Nutzer auf, wo ich eine Hotline oder einen E-Mailkontakt hätte finden können. Weil es jedoch deutlich bessere Angebote gibt, verdient sich Simyo bis auf weiteres nur eine Empfehlung: Finger weg!

Zum Glück gibt es Blau. Blau bietet weitgehend identische Tarifbedingungen und setzt Maßstäbe in Nutzerfreundlichkeit. Blau-Kunden können sich aussuchen, wie sie mit ihrem Provider in Kontakt treten wollen. Telefon, E-Mail, Brief, alles kein Problem. Tarifoptionen kann man telefonisch buchen, per SMS oder per Mausklick im Kundenzugang. Top.

Fonic musste sich Blau nur knapp geschlagen geben. Der Kundenservice kann weitgehend mit Blau mithalten. Als Kunde freut man sich direkt am durchdachten Serviceangebot. Allerdings kann man bei Fonic keine Tarifotionen online im Kundenzugang an- und abschalten. Klarmobil zielt auf die etwas gesetztere Kundenschicht ab. Hier ging alles nur über die Hotline oder schriftlich. Klarmobil reagierte jedoch schnell und zuverlässig. Das reicht für einen guten dritten Platz.

Wer unterwegs nur Mails liest, fährt mit Blau am besten

Meine Wahl ist Fonic. Letztlich muss das jeder für sich entscheiden. Wer unterwegs lediglich E-Mails zu bearbeiten hat, fährt mit Blau am besten. Interessierte Unterwegssurfer sollten auch andere Discounter vergleichen. Gerade in Sachen Netzabdeckung haben Discounter auf den Netzen von T-Mobile oder Vodafone sicherlich noch einiges zu bieten. Einen Punkt möchte ich erwähnen, der allerdings nicht in die Wertung eingeht. Wer für Telefonie einen neuen Anbieter sucht und seine Telefonnummer mitnehmen möchte, sollte sich Fonic genauer ansehen. Bei dem O2-Discounter kauft man zunächst die SIM-Karte und beauftragt dann die Portierung der Rufnummer auf die bestehende SIM-Karte. Bei Blau muss man genau im richtigen Zeitrahmen die Portierung mit der Bestellung des Starter Pakets beauftragen. Das riecht nach Unwägbarkeiten, bei denen man am Schluss ohne Handyanschluss und mit neuer Rufnummer dasteht.