Linux für die (Vor-)Schule? Da rät der erfahrene aber kinderlose Linux-Fan fast reflexartig zum Ubuntu-Ableger Edubuntu. Da ist doch eigentlich alles drin und dran. Ich habe den Versuch gemacht, weil ein Kindergarten in meinem Umfeld die Anschaffung von Computern plant. Edubuntu-Live-CD runtergeladen und mit einer erfahrenen Erzieherin angeschaut. Ergebnis: Die Software-Auswahl umfasst zahlreiche Programme, die sich eher an Schulkinder wenden. Bruchrechnung und komplexe Knobelaufgaben dürften selbst Wunderkindern mit vier Jahren noch schwer fallen. Zweiter Kritikpunkt: Die Programme sind nur zur Hälfte in Deutsch übersetzt. Es schien uns verfehlt, Kinder mit Englisch zu konfrontieren, die nur bruchstückhaft Deutsch sprechen. Also habe ich mich daran gemacht, ein kindgerechtes Linux aus den Quellen für mein derzeitiges Linux, Fedora Core 6 (Zod) zu basteln.

Die Software-Auswahl ist leicht: Zum Malen bietet sich Tuxpaint (Foto) an. Die Bildungssammlung GCompris schult laut Wikipedia über 60 Aktivitäten am PC. Das Paket enthält Memory-Varianten, Geschicklichkeitsspiele, Buchstaben- und Zahlenspiele. Das Fedora-Paket ist nahezu vollständig ins Deutsche übersetzt. Ganz so vollständig ist das Fedora-Paket von Childsplay leider nicht eingedeutscht. Allerdings finden sich dort eher bildhafte Spiele, die sich eigentlich auch ohne jedes Lesen erschließen. Richtet sich GCompris eher an Grundschulkinder, kommen mit den lustigen Childsplay-Spielen auch die Allerkleinsten zurecht und lernen spielericsch den Umgang mit Tastatur und Maus. Beim Artwork wählten wir Gorilla-Icons aus, die wie aus einem Comicheft aussehen, und ein Wallpaper mit einem drolligen Tux. So lernen die Kinder das Linux-Maskottchen, das ohnehin als Held vieler GCompris-Spiele fungiert, schon auf den ersten Blick kennen. Fazit: Mit Fedora lässt sich innerhalb kürzester Zeit ein klienkindtaugliches System zum Nulltarif zusammenstellen, das plattformübergreifende Übungen für den Umgang mit Tastatur und Maus bereithält. Hier noch ein paar Screenshots: