Wir verabschieden in den Ruhestand meinen Schlagzeughocker. Einen Namen hat er nie gehabt. Zusammengeschraubt haben ihn namenlose Fabrikameisen im fernen Taiwan. Und wessen Hinterteil schon über seine rissige Kunstledersitzfläche gerutscht ist, kann ich nicht einmal schätzen, denn ich weiß nicht einmal woher er kam. Eines Tages stand er im Übungsraum. Vor 15 Jahren war das. Immerhin hat er eineinhalb Dekaden zuverlässig meine Leibesfülle getragen und ertragen. Seine Sitzfläche wird mittlerweile nur noch von zwei Schrauben an Ort und Stelle gehalten – ursprünglich waren es vier – und auch die musste ich regelmäßig nachziehen. Wenn er auch nie gebrochen ist, so hat er doch gewackelt, und die Beine haben schleichend nachgegeben. Jetzt – auf seine alten Tage – darf er im Übungsraum das entschieden leichtere Hinterteil von Silvia balancieren.