Die Grünen haben es schwer: In Kassel fehlt ihnen ein Joschka Fischer, der beim Wahlvolk gut ankommt. Auch mit den Öko-Themen lässt sich in Zeiten der Vogelgrippe kein Staat und kein Sitz in der Stadtverordnetenversammlung machen. Wer sich heutzutage für Freilandhaltung von Geflügel einsetzt, wird vom aufgeputschten Mob gelyncht. Da kommt der geplante Flughafenausbau in Calden gerade recht. Dagegen zu sein ist schick, zumindest bei Lehrern und anderen ruhebedürftigen sozialen Gruppen, die Eigenheime in der Einflugschneise besitzen. Aber ist das schon eine der 150 versprochenen Ideen? Die Bürgerinitiativen gegen Calden haben ihre Messer längst gewetzt, auch ohne Beistand aus dem Kasseler Rathaus. Papierflieger aus 500-Euro-Scheinen zu falten, das ist doch eine gute Idee! Oder? Ganz sicher vergnügen sich dekadente Spaßvögel in den schwindelnden Höhen eines Josef Ackermann längst auf ähnliche Weise. Wenn also das Plakat schon die erste Idee ist, dürfen wir gespannt sein auf die nächsten 149. Aber wer zählt schon bei einer Partei, die es sich auf der Oppositionsbank so schön bequem gemacht hat, die nur ab und zu als Mehrheitsbeschaffer in die abgeschwächte Verantwortung eines Juniorpartners rückt?
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