vargasEigentlich sieht es wie eine ganz banale Bluttat im Drogenmilieu aus. Zwei Kleinkriminelle werden an der Pariser Porte de la Chapelle mit durchschnittener Kehle aufgefunden. Aber warum befand sich Erde unter ihren Fingernägeln? Kommissar Jean-Baptiste Adamsberg geht er Sache nach. Und warum werden in Haute Normandie Hirsche mit herausgeschnittenen Herzen gefunden?

„Die dritte Jungfrau“ hat alles, was die Fans der französischen Krimiautorin Fred Vargas erwarten: Scheinbar alltägliche Dinge werden zu düsteren Vorzeichen, und zum Schluss führen scheinbar zusammenhanglose Ereignisse in einem bösen Geheimnis zusammen. Bis dahin verwöhnt uns die Autorin mit schrägen Figuren. Ein gewohnt kauziger Adamsberg trifft auf knorrige Normannen und Einarmige Greise. Daraus ergeben sich urkomische Dialoge von großer Ernsthaftigkeit.

Fred Vargas gilt als die Poetin, die Träumerin des Krimigenres. Eine Autorin, die ihren Kosmos vor uns ausbreitet. Doch wer einmal darüber nachdenkt, stellt fest, dass sie die reale Welt nur staunender, sinnlicher wahrnimmt als andere Krimiautoren. Vargas schwelgt in Gerüchen und Aromen. Dinge, die wir zu übersehen gelernt haben. Deshalb wirkt die Welt der Fred Vargas wie eine Zauberwelt, die uns süchtig macht nach jedem neuen Roman der Französin.