Vorschlag: Die Generation Golf. Hier steht nicht das Auto zur Debatte, das ja schon im Kalten Krieg zur Welt kam, sondern die Generation Golf nach dem Paradigmenwechsel im Volkswagenkonzern. VW, das war…
…früher der Inbegriff für Vernunft. Der Golf war die Kutsche für die Kleinfamilie und der Passat Kombi die für den Lehrerhaushalt. Friedenstaube drauf und schon stimmte die Richtung. VW Golf, das war das Auto für Leute, die gesagt haben: „Es ist ja nur ein Transportmittel.“ Immer wieder und jedem, auch dem, der es nicht hören wollte.
Der Wechsel kam mit dem Golf IV. Plötzlich lümmeln sich schlanke, junge Yuppies in dezenter Freizeitkleidung auf makellosen Veloursteppich- oder Parkettfußböden und checken mit dem Laptop die Aktienkurse. Der Golf ist vom Gebrauchsgegenstand zum Statussymbol geworden, das keiner mehr unterhalb der 90-PS-Variante kauft. Die Werbung setzt folgerichtig auch nicht mehr auf Sicherheit, Vernunft und Umweltfreundlichkeit, sondern auf blaues Licht (gut für Delphine und Wellnessgierige). Und weil der Golf heute Golf und alles andere unterhalb eines Ferrari nur ein Auto ist, setzt der früher einmal kompakte Wolfsburger Maßstäbe.
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