Was Ratzinger nützt, kann uns doch nicht schaden, dachte sich wohl der nordrhein-westfälische CDU-Chef Jürgen Rüttgers. Ein einheitliches Weltbild muss her und zwar ein katholisches: „Ich glaube, dass die katholische Kirche und ihr Menschenbild das Richtige ist und anderen Religionen überlegen ist.“ Das soll der farblose Parteisoldat in einer Talk Show gesagt haben. Wenn einer schon dasKölner Apostelgymnasium besucht hat, dann muss er das wohl wissen. Dabei vergisst er zwei Dinge:
1. Ratzinger kann frisch von der Leber weg parlieren. Ihm ist es egal, wenn es in „seiner“ katholischen Kirche außer ihm niemand mehr aushält, oder alle anderen an Aids verreckt sind. Ratzinger will heilig gesprochen werden, ganz egal, auch wenn es bei seinem Ableben niemanden mehr gibt, der ihn heilig spricht. Rüttgers muss jedoch eine Wahl gewinnen, dafür ist ein Glaubenskrieg auf der Soester Börde unbedingt abträglich.
2. Weil Rüttgers eine Wahl gewinnen muss, sollte er daran denken, dass er nicht nur von einer Handvoll lederhäutiger Kirchengreise gewählt werden muss.
Merke: Wer im Schatten vom Papst der Herzen auf der Sympathiewelle surfen will, ist schnell verratzt.