Studienanfänger fühlen sich von Diskussionen um Studiengebühren abgeschreckt. So stand es heute in der Süddeutschen Zeitung. Indikator laut SZ: Die Zahl der Studienanfänger ist im Jahr 2004 erstmals seit Kaisers (Wilhelm II.) Zeiten gesunken. Dabei hatte die Woche so gut angefangen. Das Lob von der OECD hagelte in den letzten Tagen nur so: Reformen prima gestartet, endlich hatte die Weltgemeinschaft uns Deutsche wieder lieb und wir waren voll Hoffnung, bald wieder den Lebensstandard eines Schwellenlandes zu erreichen. Schließlich hatte Merkels Gruselkabinett uns gebetsmühlenartig versichert, dass wir schon Äthiopien beneiden müssten. Und nun das!
Die politische Klasse reagiert überrascht, insbesondere jener Teil, der schon jetzt am Campustor die Hand auf hält. Keiner hat das kommen sehen. Der Zusammenhang zwischen dem Preis einer Ware und dem Maß, in dem sie nachgefragt wird, ist ja nicht etwa schon seit Kaisers (gemeint sind diesmal die römischen Cäsaren) Zeiten bekannt. Wer den Zusammenhang von Studiengebühren einerseits und sinkenden Studierendenzahlen andererseits bestreitet, darf gern einmal die Spritpreise saftig anheben und schauen, ob der Verbrauch an der Zapfsäule tatsächlich steigt.