Einen „nationalen Aktionsplan“ gegen Schulgewalt fordern Politiker aus allen Lagern. Die Rütli-Schule macht es möglich. Der letzte Deutsche, der mit einem nationalen Aktionsplan Boden gut gemacht hat, war ein Österreicher namens Hitler (bis 1942), und wir wissen, wo das geendet hat. Darum stellt sich bei nationalen Aktionsplänen zuerst die Frage: Wer bleibt dabei auf der Strecke?

Erst hat Stoiber vorgelegt, jetzt heizt FDP-Fraktionsführer Wolfgang Gerhardt nach: Schule nur für Ausländerkinder mit ausreichenden Deutschkenntnissen. Und ich dachte, wir hätten Schulpflicht und kein Schulrecht!? Des is fei scho recht: Dass die Kinder wenigstens „Du Arsch!“ in Deutsch brüllen können, wenn sie aufeinander losgehen – das macht den Unterschied!

Natürlich hat die Gewalt an deutschen (Haupt-)Schulen auch gar nichts mit der Perspektivlosigkeit für heutige Jugendliche zu tun. Sie hat gar nichts damit zu tun, dass eine in Raffgier verrohte Medienlandschaft nahezu unkontrollierte – und unkontrollierbare – Lufthoheit in den Kinderzimmern ausübt.

Wie wäre es mit einer Kampagne für die Hauptschule? Wie wäre es mit: „Du bist die Penne!“? Sagen wir den Kids doch einfach, dass sie geliebt und gebraucht sind, und nicht das, was sie jeden Tag spüren – dass sie wie Abfall unserer Shareholder-Gesellschaft verwaltet werden. Sagen wir ihnen doch, dass es ein Vorrecht ist, eine deutsche Hauptschule zu besuchen. Eine Pflicht kann es ja nicht sein, wie Wolfgang Gerhardt und Edmund Stoiber uns erklären.