Was auch immer Papst Benedikt XVI. am 3. Mai tun wird, MTV wird er nicht schauen. Da soll nämlich Popetown starten. Held der Zeichentrickserie ist Pater Nicholas, ein Mitarbeiter des Vatikan. Eine kurze Beschreibung gibt es hier. Grund genug für den Vatikan, die Gläubigen zur Schlacht zu rufen. Anrufen sollen die braven Katholiken und den Sender zur Absetzung der Serie auffordern. „Was den Muslimen mit ihren Mohammed-Karikaturen gelungen ist, das können wir auch“, denkt man am Heiligen Stuhl. Spaß verstehen? Damit ist es vorbei, und in Glaubenskriegen hat man in Rom mindestens so viel Erfahrung wie der Islam. Zwei Inkonsistenzen weist das katholische Denkwerk auf:

1. Der Protest gegen die Mohammed-Karikaturen hat den Westen deswegen so verunsichert, weil man hierzulande glaubt, dass jeder Muslim gern mit der Bombe in der Tasche stirbt, wenn er nur einen Karikaturisten mitnehmen kann.

2. MTV ist nicht Gallileo Gallilei. Wer es mit einer Kapitalgesellschaft zu tun hat, muss sich ernsthaft überlegen, wem er welche Instrumente zeigen darf, um ihn zum Abschwören zu zwingen, ohne dass das Spendenaufkommen in die Knie geht.