Nocolas Sarkozy Foto: Guillaume Paumier/Wiki Commons

Da stand er nun, der kleine Nicolas Sarkozy und hatte alles erreicht. Am Wahlabend war das. Vergessen seine Hasstiraden auf randalierende Jugendliche in den Vorständen, die er mit dem Dampfdruckreiniger von der Straße pusten wollte. Anfangs hatte man sich noch nichts dabei gedacht, als er nach wenigen Worten an seine Anhänger in ein Pariser Nobelrestaurant entschwand. Auch als er danach abtauchte, dachte man sich noch nichts. Schließlich hatte er angekündigt, er wolle sich in die Würde des Amtes einarbeiten. Doch jetzt haben ihn Journalisten ausgerechnet auf einer Luxusyacht entdeckt. Jetzt fragt Frankreich: Darf sich Sarkozy seine Ferien von Industriemagnaten spendieren lassen, weil er noch nicht ganz Staatspräsident ist?

Wundern dürfen sich die Franzosen nicht. Der Sohn eines ungarischen Einwanderers und einer französischen Juristin hat nie ein Hehl daraus gemacht, wo er hin wollte. Seine ganze politische Karriere lief auf das höchste französische Staatsamt zu: das des Staatspräsidenten. Den Sprung in den Elysée-Palast hat Sarkozy mit einem Ehrgeiz verfolgt, der an den jungen Jacques Chirac erinnert. Auch Chirac hatte stets den Eindruck erweckt, er werde jederzeit den Freitod wählen, sollte er den politischen Endsieg verfehlen. Mindestens so verbissen wirkte Sarkozy: Elysée oder Tod, keine Gnade für den zweiten Sieger! Der kleine Sarkozy (1,65 Meter) wollte in die große Welt, und die hat er ausgekostet sofort nachdem ihn die Türsteher in die Clubs der Schönen und Reichen einließen. In seiner mangelnden Weitsicht, seinem fehlenden Respekt gegenüber dem Amt ähnelt der Staatspräsident Nicolas Sarkozy einem prominenten Kollegen in dessen frühen Jahren: George W. Bush.