Ilse, bilse, keiner willse,

kam der Koch, nahm se doch!

Die Ilse ist im Washington von George Bushs Götterdämmerung der Job des so genannten „Kriegszaren“, einer Schnittstelle zwischen dem Präsidenten sowie den Diplomaten und Militärs, die mit den Kriegen in Irak und Afghanistan befasst sind. Der Koch, der den Job dann nahm, heißt Douglas Lute, der sich als ehemaliger Generalstabschef nach den Angaben des Weißen Hauses sowohl in den Konfliktherden als auch auf dem Washingtoner Parkett auskennt. Amtlich heißt das neue Amt: „Stellvertretender nationaler Sicherheitsberater für Irak und Afghanistan. Noch häufiger als diese offizielle Bezeichnung, nennen die Medien aber die Tatsache, dass vorher etliche andere pensionierte Vier-Sterne-Generäle dankend abgewunken haben. Die Gründe dafür fasst Al Jazeera zusammen: Der Krieg im Irak ist unpopulär, und das neue Amt ist mit sehr schwammigen Kompetenzen ausgestattet.

So soll El Lute die Anfragen der Oberbefehlshaber und Diplomaten in beiden Krisenherden entgegennehmen und umgehend erfüllen, aber was ist, wenn einer der beiden Oberbefehlshaber, General Petraeus oder Admiral Fallon, nach einem zusätzlichen Flugzeugträger ruft, oder nach 200.000 zusätzlichen Soldaten? Was, wenn der Kongress das Geld fürs Kriegspielen weiter einschränkt? „Das fundamentale Problem ist, dass sie (die Entscheidungsträger) nicht wissen, wo zur Hölle sie hinwollen!“ Mit diesen Worten zitiert Al Jazeera den Ex-General John Sheehan, der den Job schon abgelehnt hat. Kritiker argwöhnen überdies, dass die Befehlskette durch ein paar blank polierte Kragenspiegel mehr auch nicht effizienter werde, berichtet Al Jazeera.

Eine andere Meldung bestätigt, wie tragisch Lutes Auftrag bemessen ist: In Afghanistan wird der Unmut über die unzähligen zivilen Opfer im Krieg gegen die Taliban immer größer. Der Nato steht dort ein echter Krieg gegen das ganze Land bevor. Ob da ein General mehr das richtige Signal ist?