Kategorie: Wissen schafft

Wunder der Wissenschaft und Wunderliches aus der Wissenschaft.

20 Lichtjahre bis Erde 2

Der Klimawandel kann kommen. Und wenn dann die gute alte Erde vergiftet, überhitzt und ausgebeutet den Löffel reicht, steigen wir alle in den Shuttle, und auf geht’s zu einem Planeten im System des Roten Zwergs Gliese 581. Der Standard berichtet heute, dass die Astronomen erstmals einen nerdähnlichen Planeten in einem anderen Sonnensystem gefunden haben. Der neue Planet ist nur 20 Lichtjahre entfernt. Und er hat noch einen Vorteil. Es wird dort eine erheblich größere Zahl von Jahren dauern, bis wir ihn auch in die Knie gezwungen haben. Zum einen ist der Planet fünfmal so groß wie die Erde, zum anderen dauert ein jahr dort nur 13 Tage. Mit dem Kofferpacken sollten wir noch warten. Bisher handelt es sich nur um Vermutungen, dass es auf dem neu entdeckten Planeten Wasser in flüssiger oder gefrorener Form gibt. Letzteres ist kein Problem: Ist wenigstens der Fortbestand der Vier-Schanzen-Tournee gesichert. Wenn uns dann nach ein paar hundert Jahren das Bier ausgeht und wir anfangen müssen, Wasser zu trinken, dann lassen wir einfach mal bei einigen tausend Geländewagen die Motoren laufen. Die heizen dann den Planeten ein wenig vor. Sollen sich die Skispringer doch den nächsten Planeten suchen!

Einstein würde Metal hören

Armer Albert Einstein: Als er über seiner allgemeinen Relativitätstheorie brütete, gab es nur die Geige, deren fades Schluchzen das Genie zwischen zwei Geistesblitzen erhellte. Heute würde er zur E-Gitarre greifen. Die staatliche englische Universität von Warwick, die zu den besten Englands zählen soll, obwohl sie als ein Kind der Bildungsreform erst 1965 entstanden ist, hat herausgefunden: Hochbegabte Kinder hören lieber Heavy Metal als Klassik. Das ist an sich kein Wunder, denn auch bei den Minderbegabten wird das Votum für Klassik eher dünn ausgefallen sein. Aber hochbegabte Kinder geben Heavy Metal fast genauso häufig als Ohrenschmaus an wie Rock/Pop. Die typischen Streber-Musikrichtungen Klassik und Jazz fielen bei den Jugendlichen komplett durch. Das ist kein Wunder, wer will in der Pubertät schon dabei erwischt werden, wie er Klassik hört?

Ratten wissen, wann sie aufgeben müssen

Noch eine weitere Eigenschaft muss der Mensch nach Meinung der Verhaltensforscher mit dem Tier teilen, in diesem Fall mit der Ratte: Ratten wissen, wann eine Aufgabe für sie zu schwer wird, behaupten Allison Foote und Jonathon Crystal von der US-amerikanischen University of Georgia in Athens, Georgia. Die beiden Wissenschaftler haben Ratten mit ständig schwieriger werdenden Tonfolgen konfrontiert. Entschieden sie richtig, ob eine Tonfolge länger oder kürzer war als die vorhergehende, bekamen sie eine Belohnung. Eine kleine Belohnung erhielten sie aber auch, wenn sie das Experiment verweigerten. Jo schwieriger der Test wurde, desto häufiger lehnten Ratten die Teilnahme ab und nahmen lieber den sprichwörtlichen Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Angesichts solch komplexer Kosten-Nutzen-Überlegungen seitens der Nagetiere, wird die Zeit erweisen, wann sich Ratten für Vorstandsposten bei DAX-Unternehmen empfehlen.

Siehe auch:

Kluge Vögel sorgen vor

Wenn Schimpansen auf Safari gehen

Angriff der Klon-Schnitzel

Gerade schlagen sich die Europäer mit den Folgen des Klimawandels herum, da droht der EU neue Gefahr: Nach dem Gen-Schnitzel kommt nun das Klon-Schnitzel. Das berichtet BBC. Die Europäische Kommission erwartet, dass um das Jahr 2010 geklonte Lebensmittel in die Nahrungskette eintreten. Und nun raten Sie mal, wer mit gezücktem Besteck an deren Ende sitzt. Die amerikanischen Behörden halten den Verzehr von geklonten Lebensmitteln für sicher, heißt es bei BBC. Aber was heißt das schon? War nicht auch der Irakkrieg eine sichere Sache?

Kluge Vögel sorgen vor

Gestern haben wir gelernt, dass Schimpansen Speere anfertigen können und damit auf die Jagd gehen. Aber jetzt hackt’s: Rabenvögel legen sich Futter zum Frühstück zurück. Die Vögel deponierten Futter in einem Raum, in dem es sonst keins gegeben hätte. Und noch mehr: Befinden sich in zwei Räumen unterschiedliche Nahrungsmittel, dann verteilen die Krähen Futter von einem Raum in den anderen. Bisher hatte man eine solches palnendes Verhalten nur dem menschen zugeschrieben.

Mal ehrlich: Wen hat das mit den Schimpansen ernsthaft gewundert? Ist der Schimpanse nicht unser nächster Anverwandter? Wundern könnte uns eigentlich nur, wenn die Schimpansen ihre Opfer mit nicht nur mit dem Spieß erlegten, sondern sie auch gleich dran brieten. Aber Krähen? Demnächst begegnen sie uns unrasiert in Jogginghose sonntagmorgens beim Bäcker an der Brötchentheke.

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