Maja ChristinaZu den sanften Besenstrichen des Schlagzeugs pumpt ein Kontrabass, elegische Pianoakkorde, eine samtweiche Frauenstimme intoniert „Quiet A Night“. Die Stimme gehört Maja Christina, und „Quiet A Night“ ist der Titelsong ihrer neuen CD, der zweiten, mit der die Schweizer Sängerin um die Gunst des Jazzpublikums in aller Welt wirbt. Das tut sie mit einem Mix aus Blues (A Bitter Night), aus Soul (Darling I Thank You) und aus Funk (Right To Be In Love). Dabei startet Maja Christina zum Rendevouz zwischen Jazz und Pop eher vom Jazzufer. Ihren Musikern lässt sie viel Raum für Soli. Die danken es mit überaus einfühlsamen Improvisationen und einer rhythmisch packenden Begleitung. Kontrabassist Emanuel Schnyder darf sich gar als heimlicher zweiter Star der Platte fühlen. Auch in den Melodien verlässt Maja Christina gern die Pfade dessen, was jeder Hörer gleich mitsingen kann. Bringen wir es auf den Punkt: Maja Christina hat Teamgeist und sie wendet sich an den Musikfreund, der die Erfahrung bereits gemacht hat, dass sich Jazz nicht immer wie bei Norah Jones anhören muss. Für viele Popfans bleibt Maja Christina zu sperrig. Aber schließlich hat sie alle Songs selbst geschrieben und sich damit auch für diesen Weg entschieden. Dafür hat sie eine Sammlung gefälliger, lebendiger Jazzsongs vorgelegt. Allerdings zeigt die Platte auch eine Sängerin, die noch auf der Suche nach einem eigenen Stil ist. Nach etwas, das sie ausmacht, das sie von allen anderen Mitbewerberinnen unterscheidet.