Wissen Sie, was ein Quantum ist? Nein? Dann wird es Zeit zum Lernen. Denn wir Deutsche kennen Quanten allenfalls als große Füße mit Tendenz zu Geruchsentwicklung. Bescheiden wie wir nun einmal sind rechnen wir nur mit dem Quäntchen. Das ist kein kleines Füßchen, sondern eine geringe Menge von irgendetwas. Nichts anderes verbirgt sich hinter dem großen Quantum. Die Wikipedia beschreibt das Quantum so:
Quantum (von lateinisch für „wie viel“, „wie groß“) ist ein umgangssprachlicher Begriff mit der Bedeutung eine bestimmte Menge oder eine bestimmte Anzahl.
Dabei gibt es keine genaue Größenvorgabe für die Mengen, für die das Quantum stehen kann. In den USA vermarktete Volkswagen in den 1980er Jahren biedere Mittelklasse-Limousinen unter dem Namen Quantum. Auch das erfahren wir aus der Wikipedia. Im angelsächsischen Sprachschatz scheint das Quantum einen festen Platz erobert zu haben. Bei uns hat es seinen Eroberungszug erst mit dem „Quantum Trost“, dem neuen Bond-Abenteuer, angetreten.
Dies kann uns jedoch kein Quäntchen Trost sein, denn das Quantum wuchert in unserer Alltagskultur wie ein Krebsgeschwür. Wie spaltbares Material dringt es uns in alle Poren. Selbst ein Geschirrspülmittel heißt heute Quantum. Wer darin auch nur ein Quäntchen Logik sucht, findet ein gewaltiges Quantum Geschäftstüchtigkeit plus einen Haufen Spülmaschinentabs. 1965 hätte es derselben Logik folgend „Feuerball“ gehießen.
Zugegeben: Das Quantum eignet sich für derartige kombinierte Siegeszüge. Wie Bond selbst setzt das Quantum zum Sprung an, zu Lande, zu Wasser und in der Spülmachine. Dafür hätten sich nicht alle bisherigen James-Bond-Titel ebenso gut geeignet. Man denke an einen probiotischen Joghurt namens „Hauch des Todes“.
Das Quantum hört sich irgendwie schneidig an: modern, trendy. Sicherlich hätte ein Opel Quantum den angeschlagenen Hersteller besser über die Finanzkrise gebracht als ein Opel Insignia. Das Quantum ist dermaßen hip, dass wir unter diesem Namen wahrscheinlich sogar spekulative Wertanlagen von Lehman Brothers kaufen würden. So begnügen wir uns mit dem Schlangestehen an der Kinokasse.
Und dann entdecken wir doch ein Quantum Trost im neuen Bond: Mit 106 Minuten soll er der kürzeste James-Bond-Film aller Zeiten sein. Das bedeutet: Das Popcorn geht nicht mehr schon vor der Mitte des Fims aus.
21. November 2008 — 17:44
Meines Erachtens einer der schlechteren Bond-Filme. Wirklich tröstlich, das er schnell vorüber geht. Aber als Bond-Collector 😉 ist es sozusagen eine ‚Pflichtveranstaltung‘.
21. November 2008 — 18:02
Wie wahr, wie wahr (seufz). Ich weiß eigentlich nicht einmal, wie gut der Film ist. Aber der Rummel stößt mich ab.