Weihnachten steht bevor. Haben wir alles erledigt? Geschenke besorgt? Die Weihnachtsgans geschossen? Großvaters Karabiner vom Dachboden geräumt? Die Schrotflinte im Keller gefunden? Die Küchenmesser nachgemessen und nachgezählt? Nein? Dann wird es Zeit. Zum Jahreswechsel läuft die durch das geänderte Waffengesetz eingeführte Amnestiefrist für die Abgabe von illegalen Waffen ab, berichtet der Westen. Die Älteren unter uns werden sich an einen Amoklauf erinnern, der einst der Kleinstadt Winnenden zu ungewollter Bekanntheit verhalf. Acht Monate ist das her.

Um nicht ausgerechnet im Wahljahr Heerscharen von Sportschützen, mehrheitlich Unionswähler, wegsperren zu müssen, setzten die Innenminister uns eine Frist zur privaten Abrüstung, und die läuft zum Jahresende aus. Nichts einfacher als das, könnten wir denken: Packe ich das heimische Arsenal zusammen und gehe eben zum Polizeirevier um die Ecke. Aber nicht überall reagiert man gleichermaßen gelassen, wenn jemand mit ausgebeulten Taschen, die Kalaschnikow unter dem Arm die U-Bahn besteigt. Der Gesetzgeber verlangt, dass wir unsere Artillerie in verschlossenen Behältern transportieren. Nein, liebe Berliner, eine Crumpler-Tasche ist kein verschlossener Behälter im Sinne deutscher Innenminister.

Der Westen rät: Polizei anrufen. Auf Wunsch holen die Beamten  die Zimmerflak auch ab. Um tragische Zwischenfälle bei der Abholung zu vermeiden, sollte man verschiedene Regeln beachten:

  1. Ruhe bewahren.
  2. Die Polizei nicht mit der Waffe in der Hand an der Wohnungstür in Empfang nehmen, stattdessen:
  3. Hände hinter dem Kopf verschränkt halten.
  4. Langsam vor den Beamten her zur Waffenkammer gehen.
  5. Plötzliche Bewegungen vermeiden.
  6. Beim Öffnen des Waffenschranks die Hände sichtbar halten.

Wer solchermaßen vorbereitet seine Waffen abgibt, braucht nicht zu fürchten, dass er das Schicksal der Weihnachtsgans teilt. Warum kann zu Weihnachten nicht alles so einfach sein wie die Abrüstung?