Schon 16 Millionen Deutsche nutzen schnelles mobiles Internet (UMTS). So liest man heute in der ORF-futurezone. Und der österreichische Sender wird nicht der einzige bleiben, der die frohe Botschaft, verbreitet. Dabei handelt es sich genau genommen um eine Nicht-Nachricht. Das soll nicht heißen, dass mobiles Internet in Deutschland ein Flop sei. Das weiß ich nicht. Es heißt nur, dass die Quelle es auch nicht weiß.

Bei der Quelle handelt es sich um eine Pressemitteilung des Bundesverbandes Informationswirtschaft Telekommunikation und neue Medien (BITKOM). Im BITKOM sind Mobilfunkanbieter organisiert. Die Behauptung, mobiles Internet in Deutschland sei ein voller Erfolg, stützt der BITKOM auf „eine Umfrage bei den Mobilfunkbetreibern“. Eine unabhängige Quelle stelle ich mir anders vor.

Nichts gegen den BITKOM. Der Verband macht eine vorbildliche Pressearbeit. Eine Pressemitteilung vom BITKOM kann jeder (Online-)Redakteur ohne Überarbeitung ins Blatt oder auf die Seite heben. Falschinformationen braucht man beim BITKOM nicht zu fürchten. Auch diesmal nicht. Das bedeutet aber nicht, dass die Mitteilung des Verbandes irgendetwas in irgendeiner Zeitungsseite oder auf irgendeinem Internetportal zu suchen hätte, denn sie enthält nur eine belastbare Information.

Belastbar deswegen, weil die Telekommunikationsgeschichte sie bestätigt: Die Mobilfunker verdienen mit Gesprächsgebühren immer weniger Geld. Das mobile Internet verspricht Entlastung. Dazu müssen die Netzanbieter das neue Produkt unters Volk bringen, bevor auch hier die Discounter auf den Zug aufspringen und die Preise unter Druck geraten.

Liebe Mittelständler und Multikonzerne: So macht man gute Pressearbeit.