Ein Haus bauen liegt in der Natur des Menschen, Miete zahlen nicht. Das erzählen uns die Baufinanzierer. Wer aber nicht selbst Hand ans Eigenheim legen will, fährt mit Miete entschieden bequemer.
Ein Bekannter von mir klagt derzeit über Muskelkater. Am Wochenende hat er angefangen, einen neuen Gartenzaun um sein Grundstück zu errichten. Etwas Dauerhaftes sollte es sein. Darum will er die Fundamente und Pfosten zementieren. Säckeweise hat er Zement gerührt. Insgesamt eine knappe Tonne. Trockengewicht wohlgemerkt.
Ein Haus ist nichts für Weicheier
Ein Haus ist nichts für Weicheier. Man muss Spaß daran haben, die eigenen vier Wände in Schuss zu halten und dafür auch die Ärmel aufzukrempeln. Wer dazu nicht bereit ist, wer gleich den Klempner ruft, wenn der Wasserhahn mal tropft, der wird schnell feststellen: Mietezahlen wäre nicht unbedingt teurer als Bauen. Das möchte man in riesengroßen Lettern an all die Bankfilialen kleben, die im Augenblick mit günstigen Baufinanzierungen den Kunden zum eigenen Haus verhelfen wollen.
Heimwerken sollte in der Natur des Häuslebauers liegen
Ein Haus zu bauen, liegt in der Natur des Menschen, Miete zahlen nicht. Mit diesem Slogan warb einst ein großer Baufinanzierer um angehende Bauherren. Wir wollen nicht darüber mutmaßen, wie die umherziehenden Jäger und Sammler dazu gestanden hätten, von denen wir ja abstammen. Wir sollten aber festhalten: Nur wer eine ordentliche Portion Tatendrang und Heimwerkergeschick zu seinen Talenten zählt, fährt mit dem Haus tatsächlich günstiger als mit der Mietwohnung. Und jetzt kümmern wir uns um den Wasserhahn: Liebling, wo hatten wir die Nummer von unserem Vermieter notiert?
Zuerst veröffentlicht am Montag, 4. April 2011, im Banktip-Blog
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