Er ist das „schwarze Schaf“ der ansonsten braven Familie Bin Laden. Die wackeren Wüstensöhne leiden in der Tat schrecklich unter dem missratenen Spross. Das sagen sie jedem, der es hören will. Doch nicht nur über die engen geschäftlichen Beziehungen zwischen den Sippen Bush und Bin Laden profitiert Osama von der Wiederwahl des George W. Dem ehrgeizigen Strategen des Glaubenskrieges kann nichts besseres passieren als ein religiöser Eiferer an der Spitze einer ebenso mächtigen wie narzistischen Nation. Die Rekrutierung neuen Terrorpersonals fällt ganz sicher leichter, wenn ein Glaubenskrieger wie Bush vor der Tür steht – die Bibel und den Sprengkopf im Anschlag. Der ebenso schlichte wie unberechenbare Mann im weißen Haus rundet das Feinbild einer paranoiden Nation ab, die im Stande ist, die ganze Welt in Schutt und Asche zu legen, wenn auf der Straße jemand mit einem Handtuch auf dem Kopf herum läuft. Wenn Bush geht, wird auch Osama allmählich dem Vergessen anheim falen.