Einen Ablass für alle Sünden bekommt, wer den Weltjugendtag besucht und dort beichtet. Ob dadurch weitere Kosten entstehen, ist noch unsicher. Immerhin ist der Ablass eine gute, traditionelle Einnahmequelle der Katholischen Kirche. Für acht Dukaten konnte man sich sogar von vorsätzlichen Tötungsdelikten freisprechen lassen. Derartige „Generalablässe“, wie sie jetzt Papst Benedikt XVI. den Weltjugendtagspilgern versprochen hat, erteilt die Kirche normalerweise ungern und nur zu sehr bedeutenden Anlässen. Im Mittelalter zählten die Kreuzzüge zu diesen Anlässen. Das Schwert ziehen, ein paar Heiden erschlagen und schon blieben der gesamten Sippe die Qualen des Fegefeuers erspart. Beten wir für die Kölner, dass sie nicht das Schicksal von Konstantinopel teilen. Die damals christliche Metropole am Bosporus – heute Istanbul geheißen – wurde 1204 von Kreuzfahrern erobert, verwüstet und ein großer Teil ihrer Einwohner wurde blutig hingemetzelt.
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