Die Einschläge der amerikanischen Folterflieger kommen näher. Dass die erste deutsche Bundeskanzlerin ausgerechnet auf außenpolitischem Parkett ausgleiten könnte, hat sie wahrscheinlich nicht erwartet. Doch jetzt steht immerhin ein Kabinettsmitglied (Außenminister und Ex-Kanzleramtsminister Steinmeier) unter Verdacht, über den dubiosen Zwangstourismus des US-Geheimdienstes CIA unterrichtet gewesen zu sein.
Zusätzlich ist die Schonzeit der Koalitionsverhandlungen vorbei: Die CDU-Länderchefs wollen jetzt endlich die Wahlschlappe vom September aufklären.
Es sieht so aus, als sei Merkel in den Reihen ihrer Sozi-Gefährten im Augenblick sicherer als im eigenen Haus. Zudem zwingt die Geschichte sie dazu, sich weiter kritisch mit den USA auseinanderzusetzen. Ausgerechnet sie, die eigentlich lieber Blutsschwesterschaft mit George W. Bush schließen würde.