Die Teilnehmer des G8-Gipfels in Heiligendamm haben sich auf eine gemeinsame Erklärung zum Klimawandel geeinigt. Darin schließen die acht Politiker nicht aus, sich in der nächsten zeit mal Gedanken zu machen, ob man nicht die Abgasemissionen etwas drosseln könnte. Mit dieser Vereinbarung war dann auch der Vertreter der weltgrößten Umweltverschmutzer einverstanden: US-Präsident Bush. Dennoch lobte Kanzlerin Angela Merkel diese Erklärung als Durchbruch. Weil – Obacht! es gelungen sei ein Auseinanderbrechen der Weltgemeinschaft in dieser Frage zu verhindern. So hieß es heute Abend in den Nachrichten auf HR1. Ich frage mich, wie lange wohl der Kollege am Mikrofon den Satz üben musste, um nicht iñ Gelächter auszubrechen, wenn er ihn verliest. Das hört sich an als ob die tapfere Kanzlerin gerade noch einschreiten konnte, bevor sich die Herrschaften am Strand mit den Schäufelchen auf den Kopf schlugen – wegen dem bisschen Klima. Währenddessen berichtet die Netzzeitung vom anderen Gipfel, dem 31. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Köln. Dabei lernen wir, dass allein der Zaun um das Tagungshotel der Staatschefs so teuer war wie der ganze Kirchentag. Der G8-Gipfel ist ein Abgesang auf eine Ära in der Politik. Auf eine Zeit, in der Politik in Washington und Europa gemacht wurde. In der G8 lebt der letzte Hauch von Jalta-Romantik weiter, als vier Staatschefs mit dem Kugelschreiber die Welt neu teilten.