Happy Birthday, CD

Heute vor 25 Jahren begann in Langenhagen bei Hannover, in den Produktionsstätten der damaligen Polygram, die weltweit erste industrielle Produktion einer CD – des letzten ABBA-Albums The Visitors. Die BBC feiert heute dieses Jubiläum. Hintergrund war, dass die beiden größten Elektronikkonzerne der Welt, Sony und Philips, an einem digitalen Tonträger bastelten. Sony an Verfahren zur Digitalisierung von Klängen, Philips an der optischen Speicherung von digitalen Signalen. Für die Schaffung der CD warfen beide Elektronikgiganten ihr wissen in einen Topf. Die Plattenindustrie verlangte gegen Ende der 70er Jahre den neuen Tonträger: Die Plattenabsätze sanken nämlich. Der neue Tonträger sollte die Leute dazu bringen, dass sie alle ihre Platten einfach nochmal kaufen. Das hat funktioniert. So gut, dass Sony schon gegen Ende der 80er forderte, nun brauche man alle fünf Jahre einen neuen Tonträger. Die ersten CDs kamen übrigens auf den Markt, noch bevor der erste Player am 1. Oktober 1982 in Serie ging, wie die Wikipedia notiert. Und sie erzählt auch die nette Geschichte, wie die Größe von 12 Zentimetern zustande kam: Auf 12 Zentimeter Polycarbonat passten 74 Minuten Musik, die Dauer der Aufnahme von Ludwig van Beethovens Neunter Sinfonie, 1951 dirigiert von Wilhelm Furtwängler. Der Klassikfan und Sony-Vizepräsident Norio Ohga liebte diese Sinfonie. und auch wenn seine Lieblingsaufnahme mit Herbert von Karajan nur 66 Minuten dauerte, so plädierte er dafür, die CD so auszulegen, dass auch die längste Aufnahme der Neunte darauf Platz hat. Das war eben die von Furtwängler. Philips bestätigt die Geschichte offiziell.

Kategorien: Ansichtssache, Feuillton

2 Kommentare

  1. Und jetzt wollen sie uns anscheinend mit DRM dazu bringen, dass wir den ganzen Kram zum dritten Mal bezahlen (oder neuere Sachen zum zweiten Mal) – für Musik-Dateien.
    Deshalb, und weil ich sowieso wenig Zeit habe, übe ich dann öfter Konsumverzicht. So viel Tolles und Neues gibt’s ja doch nicht. Und wenn ich mich erst lang damit Beschäftigen muss, was wo und wie und wie oft und warum nicht läuft, nee danke! Dann singe ich eben selber.
    Mein Fazit: So nie!

  2. Du hast das Prinzip verstanden. Dennoch: Gute Musik ist es immer wert, gehört zu werden. Ich kaufe immer noch gerne Schallplatten. Aber komfortabel sind die nicht.

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