Folterhandbuch kehrt nach Deutschland zurück

Die Bundestagsabgeordnete der Linkspartei, Ulla Jelpke, hat das legendäre CIA-Folterhandbuch KUBARK in einer deutschen Übersetzung als PDF-Datei ins Internet gestellt. Das berichtet der Internetdienst Oraclesyndicate. Damit könnte man sagen, das Handbuch sei nach Deutschland zurückgekehrt. Schließlich wird der Schöpfer des Buches, der spätere Harvard-Professor Henry Knowles Beecher schon seit langem beschuldigt, gemeinsam mit dem deutschen Militärarzt Walter Paul Emil Schreiber das Handbuch zusammengestellt zu haben. Schreiber war den Alliierten durch detaillierte Berichte über Menschenversuche im KZ Dachau aufgefallen, hatte aber stets bestritten, selbst daran teilgenommen zu haben. Dabei hatten die deutschen Ärzte genauestens überprüft, wie lange ein Mensch unter Wasser, in extremer Kälte oder Hitze überleben, in Isolation oder unter Schlaflosigkeit überleben kann. Diese Forschungsergebnisse ebneten Schreiber den Weg von der Anklagebank in Nürnberg in die Dienste des US-Geheimdienstes. Für das Folterhandbuch sollen Schreiber und Beecher ebenfalls Menschenversuche an Kriegsgefangenen durchgeführt haben. Dazu sei bemerkt, dass das vorliegende Handbuch eine Übersetzung jener Version ist, die stark entschärft veröffentlicht worden ist, nachdem die Zeitungen auf das handbuch aufmerksam geworden waren. Wer unsere amerikanischen Freunde einmal von einer anderen Seite als in Euro-Disney kennenlernen will oder Vorgänge wie in Guantanamo oder Abu Ghraib verstehen möchte, sollte das Buch unbedingt lesen.

Kategorien: Ansichtssache

1 Kommentar

  1. DerMannHatRecht

    20. November 2012 — 20:03

    Na ganz so toll war die arbeit nicht, denn fast überall in der Übersetzung steht:“[ungefähr x Zeilen gelöscht]“,.
    Da wurde wohl etwas Zensur gemacht, die Spannenden Passagen bleiben geheim, das ist keine gute arbeit, ein Vergewaltigter Text will niemand haben.

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