BND-Chef Ernst Uhlau kehrt mit seinen Terrorwarnungen zurück, die keine Terrorwarnungen sind. Denn was sollte der Bürger schon gegen Terroristen tun? Aber Ernst Uhlau verfolgt eine Absicht und auch der Zeitpunkt seiner Rückkehr ist nicht zufällig:
Öffentliche Äußerungen zählen für Geheimdienstler eigentlich nicht zum Kerngeschäft. Eine Ausnahme bildet BND-Chef Ernst Uhlau. Öffentliche Warnungen vor gestiegener Terrorgefahr sind für den wackeren Bundes-Bond so selbstverständlich wie die Windstärkendurchsage für die Nachrichtensprecher des Norddeutschen Rundfunks.
Schön, dass man ihn jetzt wieder hört. Während der Diskussionen um Datenpannen und -schnüffelei bei Deutschlands größtem Telekommunikationsunternehmen hatte sich Uhlau wie auch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble mit Terrormeldungen zurückgehalten. Die Deutschen waren in der Zeit nicht gut auf weitere Einbußen bei der Privatsphäre zu sprechen.
Doch von weiteren Befugnissen für die Geheimdienste ist in Uhlaus aktuellen Einlssungen keine Rede. Es handelt sich dennoch nicht um eine sinnlose Warnung. Natürlich richtet sie sich nicht an die Bürger.
Wie sollte der Bundesbürger sich auch schützen, wenn sich nicht einmal die Bundeswehr gegen Selbstmordattentate schützen kann? Was soll der gemeine Bürger bei gestiegener Terrorgefahr tun? Zuhause bleiben? Türen und Fenster verrammeln? Offenes Gelände aufsuchen?
Uhlaus Äußerungen verfolgen jedoch ganz handfeste Ziele. Der Geheimdienstchef sieht, dass dem Deutschen der Banker derzeit verhasster ist als der Taiban. Die Bundesregierung hat ein gewaltiges Rettungspaket für die siechen Landesbanken aufgelegt. Irgendjemand wird das dafür aufgewendete Geld wieder einsparen müssen.
Damit der Rotstift den BND überspringt, dessen Etat seit 2001 gewaltig in die Höhe geschnellt sein dürfte, deshalb darf die Terrorgefahr nicht sinken.
Bild.de: BND-Chef: Höhere Terrorgefahr
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