Warziges Warzenschwein (Warty Warthog) hieß die erste Ausgabe von Ubuntu – erschienen im Oktober 2004. Daher die Versionsnummer 4.10. Seither habe ich jede Version des mittlerweile beliebtesten Linux zumindest getestet. Klar, dass ich auch an der seit Oktober aktuellen Version 8.10 nicht vorbei gekommen bin. Bisher betrieb ich auf meinem Think Pad R50e den Vorgänger, 8.04 „Hardy Heron“ – Kühner Reiher. Aber vielleicht hat der Nachfolger „Intrepid Ibex“ – unerschrockener Steinbock – ja mehr zu bieten? Er kam vorgestern auf meinen PC. Er überlebte nur die Bescherung. Aber der Reihe nach:

Installation

Die Installation habe ich von der Live-CD erledigt. Der Ubuntu-Distributor Canonical hat dabei das Partitionierungsprogramm aufgehübscht. Da symbolisieren jetzt bunte Balken die einzelnen Partitionen. Ansonsten läuft alles wie gewohnt.

Erst beim Einrichten gab es Probleme: Da das Think Pad auch meiner geliebten Ehefrau dient, brauche ich einen zusätzlichen Benutzerzugang. Beim Anlegen des zweiten Benutzers über das Menü (System – Systemverwaltung – Benutzer und Gruppen) informierte mich Ubuntu, dass das Benutzerkonto schon besteht. Die Macke ist nicht neu. Ich habe mich im April beim Umstieg auf Hardy mit diesem Problem ans Ubuntuusers-Forum gewandt.

Es bleibt das Einrichten des Users per Terminal:

sudo adduser BESTEHENDES VERZEICHNIS

Die Einrichtung ist auch auf diesem Weg kein großes Problem. Trotzdem: Eine Linux-Distribution, die sich erklärtermaßen besonders an Linux-Neulinge wendet, sollte sich solche Schwächen nicht leisten. Zumal das Anlegen meines zweiten Benutzers mit keinem der Vorgänger der aktuellen Ubuntu-Versionen irgendwelche Probleme bereitet hat. Linux wird nur dann dauerhaft Erfolg haben, wenn es sich zuverlässig und komfortabel über grafische Tools nicht nur benutzen, sondern auch verwalten lässt.

Sehr gut gefiel mir, dass ich bei 8.10 nur einmal ein Profil mit Benutzername und Passwort anlegen musste. Danach funktionierte die Einwahl durch einfache Eingabe der PIN.

Evolution oder nicht?

Dennoch bin ich zu 8.04 zurückgekehrt. Der Grund dafür heißt Evolution. Die E-Mail-, Adress- und Terminverwaltung des Gnome-Desktops hat mir in früheren Ubuntu-Versionen viel Kopfzerbrechen bereitet. Seit 2006 läuft die Suite stabil, wenn auch nicht gerade ultraschnell. Für Intrepid setzen die Ubuntu-Entwickler auf eine neue Version, die beim ersten Start alle Ordner konvertiert. Im Ergebnis war jede Mail in meinem IMAP-Postfach doppelt vorhanden.

Gleichzeitig brachte Evolution mehrmals beim simplen Abrufen von E-Mails meinen Rechner an den Rand des Absturzes. Das brachte mich dazu, zu Hardy zurückzukehren, das ich insgesamt für das stabilere und ausgewogenere System halte. Natürlich werde ich Ubuntu 8.04 nicht für dessen gesamte dreijährige Lebenszeit treu bleiben. Angesichts des atemberaubenden Tempos, in dem Linux sich entwickelt wirkte auch das letzte langlebige Ubuntu-Linux 6.06 gegen Ende seiner Unterstützungsfrist etwas antiquiert.