Schwarzmarkthändler und Diebe hat Inspektor Konstantin Vadim in Murmansk gejagt. Nun ist er nach Moskau versetzt worden und soll eine Mordermittlung leiten. In der Hauptstadt treibt ein brutaler Serienkiller sein Unwesen, dem die Moskauer einen einprägsamen Namen gegeben haben: das Monstrum. Schon bald kommt Konstantin Vadim der Verdacht, dass einflussreiche Kreise in Politik und Militär in den Fall verwickelt sein könnten. Und was hat der Prediger Vater Alexander mit dem Fall zu tun?
Der Engländer Donald James hat ein Faible für Russland und die Russen. Sein Werk umfasst auch Sachbücher über russische Geschichte. Seinen Roman „Moskauer Roulette“ verlegt er in eine düstere Zukunft.
Konstantin Vadim ermittelt in einem Moskau, das sich von einem hasserfüllten Bürgerkrieg erholt. Die nationalen Kräfte haben über die Anarchisten gesiegt. Nun führt der Literat Romanow die Staatsgeschäfte. Doch in Wirklichkeit regiert der Geheimdienstchef Leonid Koba das Land. Und es ist auch die allmächtige Geheimpolizei, die Vadim nach Moskau beordert. Vadims Schulfreund Roy Rolkin hat in der „Tscheka“ genannten Behörde Karriere gemacht.
Doch Vadim sitzt zwischen zwei Stühlen: Seine Frau Julia ist eine anarchistische Untergrundkämpferin. Den Science-Fiction-Rahmen hat Donald James klug gewählt. Er erlaubt dem Autor, Grundzüge der russischen Gesellschaft und der viel zitierten russischen Seele aufzudecken. Der irrationale Glaube an starke Männer, der über Monarchie, Sozialismus und Kapitalismus hinweg nach immer neuen Führern dürstet.
Dennoch: Wer schon immer daran gezweifelt hat, dass die Russen demokratiefähig sind, der findet in „Moskauer Roulette“ unerwartet Hoffnung. Denn unter dem Strich sind wir – reduziert unsere Träume und Wünsche – doch alle gleich.
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