Bing ist ein großer Wurf. Mit dem knuffigen Namen hat es die neue Suchmaschine aus dem Hause Microsoft in fast alle deutschsprachigen Medien geschafft. Vielleicht sind die „ADAC-Motorwelt“, „Geo“ und „Psychologie Heute“ die einzigen Printpublikationen, die noch keine lustigen Wortspiele zu Bing abgeliefert haben. Bing ist eine Marke und vielleicht das erste Produkt, bei dessen Namen Microsoft ein glückliches Händchen bewiesen hat. Welche emotionale Botschaft transportiert „Live Search“, der glücklose Vorgänger von Bing?
Bing soll Spaß machen
Bing soll beim Shopping helfen, den Urlaubsort suchen und Multimediainhalte aufspüren. Bing soll Spaß machen und ist dabei leidlich erfolgreich. So grüßt derzeit ein romantisches Windmühlenmotiv von der Startseite. Wer mit der Maus über das Foto fährt, den versorgt Bing im Sesamstraßenstil mit Kurzinfos aus den Niederlanden. Nun, wenn es sein soll: Geben wir halt „Netherlands“ ein. Bing unterbreitet eine übersichtliche Anzahl von Vorschlägen zum Surfen. Weniger Spam als Google.
Richtig punkten kann die Suchmaschine, wenn es um die Darstellung von Mediainhalten geht. Die Ergebnisseite einer Bildersuche gibt zwar keinerlei Informationen zu den einzelnen Fotos, sieht aber edler aus als bei Google. Die Informationen treten einmal mehr nur durch einen Mouseover-Effekt hervor. Auch in der Qualität der Ergebnisse der Bildersuche liegt Bing leicht vor dem Erzrivalen Google.
Bing frei zur nächsten Runde
Ob Bing in der Suche insgesamt bessere Ergebnisse liefert, lässt sich anhand meines Kurztests der ersten veröffentlichten Version nicht nachvollziehen. Eine Revolution sieht anders aus. Im Grunde spricht vor allem die ansprechende Optik für Bing. Hier liegt aber auch Bings größte Schwäche. Spaß macht die Suchmaschine nur mit freigeschaltetem Java-Script. Viele Sicherheitsfanatiker werden sich spätestens hier mit Grausen abwenden. Google funktioniert nämlich ohne Abspriche auch ohne Java-Script. Wie dem auch sei: Google wird den Markt beobachten und im Ernstfall ebenfalls mit neuen Ideen kontern. Bing frei zur nächsten Runde für Microsoft gegen Google.
Schreibe einen Kommentar