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Terrorgefahr – Gähn! – schon wieder gestiegen

Genauso regelmäßig wie die Börsenkurse bekommen wir Wasserstandsmeldungen über die Terrorgefahr. Was unterscheidet beide Durchsagen? Die Kurse fallen manchmal, Heute ging der Dax beispielsweise leicht in die Knie, weil auch der Geschäftsklimaindex etwas eingebrochen ist.. Die Terrorgefahr ficht das nicht an. Sie steigt und steigt und steigt… Ja, wohin steigt sie denn noch, Herr Minister Schäuble? Konkrete Hinweise gibt es wohl diesmal: Es sind deutsche Muslime in afghanischen Terrorcamps beim Training beobachtet worden. Ich bin sicher, die Jungs haben alle den Ausweis in die Höhe gehalten als die deutschen Tornados über dem Lager geknipst haben. Die Terrorwarnung bietet wenig Lebenshilfe, nur den Rat, so weiter zu machen wie bisher. Aber sie wirft umso mehr Fragen auf:

1. Was soll das eigentlich? Ist das Wirtschaftswachstum so groß, dass die Bundesregierung meint, mit sinnfreien Terrorwarnungen Unwohlsein säen zu müssen?

2. Was sollen wir jetzt machen? Jeden anzeigen, der den Verzehr von Schweinshaxen verweigert? Jeden, der sich unglücklich nach Mekka verneigt, festhalten bis die Polizei eintrifft? Und dann hat der arme Mann nur seine Kontaktlinsen gesucht…

3. Wir hören immer, dass Deutschlands Sicherheit am Hindukusch verteidigt wird. Warum leben wir dann ständig unsicherer?

4. Wenn schon unsere Jungs dort sind, gemeinsam mit US-Amerikanern, Briten, Kanadiern, Holländern und was weiß ich wem: Warum können die Taliban dann immer noch in Afghanistan Terroristen ausbilden? Und was haben die Amerikaner eigentlich damals in Afghanistan bombardiert, wenn die Lager intakt geblieben sind?

5. Wenn wir schon Trainingscamps der Taliban fotografieren, wieso kommen wir dann nicht mit Napalm wieder? Wäre eine hübsche Gelegenheit für unsere waffenstarrenden Verbündeten, mal etwas zu bombardieren, ohne dass reihenweise Zivilisten dabei drauf gehen.

6. Wenn der BND schon jeden Deutschen an die Amis verpfiffen hat, der einen Vollbar trägt, wie konnten ihnen da die „Gefährder“ in den Trainingscamps entgehen?

7. Bin ich auch ein „Gefährder“, wenn ich mich fünf Tage lang zu rasieren vergesse?

Luftherrschaft über Heiligendamm

Tornade
Was haben die Taliban mit dem schwarzen Block gemeinsam? Beide sind von Tornados der Bundesluftwaffe fotografiert worden. Wie der Hessische Rundfunk heute berichtete, haben die Aufklärungsflugzeuge Campingplätze der G8- Demonstranten überflogen. In Heiligendamm wie am Hindukusch macht die Bundeswehr dabei nicht viel Unterschiede: Aufs Bild kommt, wer gerade da ist. Ob Taliban oder Paschtune, Autonomer oder Müslifreak. Bisher beschränken sich die politischen Proteste auf datenschutzrechltliche Belange. Indes wiegt die Symbolik dieses Aktes viel schwerer.
Die Bundeswehr ist damit im Inneren eingesetzt worden. Eine Linie, die nicht zu überschreiten, Politiker aller Parteien eigentlich erst kürzlich geschworen haben. Beklemmungen verursachen die Parallelen zwischen Afghanistan und Heiligendamm. Unterschied: Die Afghanen wurden über den Tornado-Einsatz vorher informiert. Ein solcher Einsatz macht erschreckend klar, dass die unionsgeführte Bundesregierung eine Grenze zieht zwischen sich und denen, die man nur für Rabauken und Störenfriede hält. Aber auch wer nicht mit Schäuble, Steinmeier und Merkel einer Meinung ist, wer für Gerechtigkeit und für Menschenrechte eintritt, ist ein Deutscher. Selbst die Steinewerfer sind Deutsche. Ein Staat, der sich auf der rechten Gesichtshälfte so taub und blind stellt wied er unserige, sollte das nie vergessen. (Foto: Flickr)

Der kleine Nic in der großen Welt

Nocolas Sarkozy Foto: Guillaume Paumier/Wiki Commons

Da stand er nun, der kleine Nicolas Sarkozy und hatte alles erreicht. Am Wahlabend war das. Vergessen seine Hasstiraden auf randalierende Jugendliche in den Vorständen, die er mit dem Dampfdruckreiniger von der Straße pusten wollte. Anfangs hatte man sich noch nichts dabei gedacht, als er nach wenigen Worten an seine Anhänger in ein Pariser Nobelrestaurant entschwand. Auch als er danach abtauchte, dachte man sich noch nichts. Schließlich hatte er angekündigt, er wolle sich in die Würde des Amtes einarbeiten. Doch jetzt haben ihn Journalisten ausgerechnet auf einer Luxusyacht entdeckt. Jetzt fragt Frankreich: Darf sich Sarkozy seine Ferien von Industriemagnaten spendieren lassen, weil er noch nicht ganz Staatspräsident ist?

Wundern dürfen sich die Franzosen nicht. Der Sohn eines ungarischen Einwanderers und einer französischen Juristin hat nie ein Hehl daraus gemacht, wo er hin wollte. Seine ganze politische Karriere lief auf das höchste französische Staatsamt zu: das des Staatspräsidenten. Den Sprung in den Elysée-Palast hat Sarkozy mit einem Ehrgeiz verfolgt, der an den jungen Jacques Chirac erinnert. Auch Chirac hatte stets den Eindruck erweckt, er werde jederzeit den Freitod wählen, sollte er den politischen Endsieg verfehlen. Mindestens so verbissen wirkte Sarkozy: Elysée oder Tod, keine Gnade für den zweiten Sieger! Der kleine Sarkozy (1,65 Meter) wollte in die große Welt, und die hat er ausgekostet sofort nachdem ihn die Türsteher in die Clubs der Schönen und Reichen einließen. In seiner mangelnden Weitsicht, seinem fehlenden Respekt gegenüber dem Amt ähnelt der Staatspräsident Nicolas Sarkozy einem prominenten Kollegen in dessen frühen Jahren: George W. Bush.

Schießen und Sterben lernen

Während Amerikaner, Kanadier, Niederländer und Briten im Kugelhagel der Taliban sterben, setzt den Bundeswehrsoldaten in Afghanistan eher die Langeweile zu. Das wird sich wohl bald ändern: Wie der Deutschlandfunk heute berichtete, wird der Druck auf die Bundesregierung größer, die Bundeswehr auch im umkämpften Süden von Afghanistan einzusetzen. Damit nähert sich die Stunde der Wahrheit für eine verlogene deutsche Großmachtpolitik. Wie gut erinnern wir uns noch, wie ernst, staatstragend und gewichtig unsere Außenminister von Kinkel bis Steinmeier oder unsere Kanzler von Kohl bis Merkel ausgesehen haben, wenn sie uns mal wieder einen Auslandseinsatz der Bundeswehr angekündigt haben. „In der Stunde der Not, können wir uns nicht verweigern, wenn man uns fragt“; hieß es in wechselnden Formulierungen aus den Reihen unserer politischen Klasse. Dabei versäumten sie nie, die Bedingungen so festzuzurren, dass deutsche Soldaten lediglich Verbandmull spazierenfahren oder in Kabul den Verkehr regeln. Letztlich war man sich immer sicher, dass deutsche Soldaten eine Infektion mit Geschlechtskrankheiten mehr zu fürchten hätten als eine feindliche Kugel. Jetzt fordern unsere Partner echte Solidarität, auch beim Schießen und Sterben. Beides werden deutsche Soldaten von jetzt an lernen müssen.

Naturkatastrophen – Verbündete gegen Vogelgrippe

Die Vereinigten Staaten sind sicher vor der Vogelgrippe so lange Tornados und Hurricanes das Töten der Vögel übernehmen. Diese Ansicht vertritt die US-Behörde FEMA, Die für das Katastropehnmanagement zuständig ist. So steht es im heutigen Borowitzreport. FEMA-Chef R. David Paulison zählt auf schwere Wirbelstürme, Erdbeben und Vulkanausbrüche, um die „Schwerarbeit“ für die US-Regierung zu tun – an der Vogelfront. Paulison wörtlich: „Diese Vögel halten sich für sehr stark. Aber flüssiger Lava sind sie nicht gewachsen.“

Als engstirnig bezeichnete der FEMA-Direktor kritische Stimmen aus dem Kongress. Diese hatten ihm vorgeworfen, es sei nicht sehr weise, sich auf Naturkatastrophen zu verlassen. „Katastrophen sind unsere Freunde“, sagte Paulison: „Sehen Sie nur, wie gut der Irakkrieg für Halliburton war.“

Weiter rief Paulison die US-Bevölkerung zum Handeln auf. Alle Amerikaner, Männer, Frauen und Kinder, sollten täglich einen Vogel töten, forderte der FEMA-Chef. Wörtlich sagte er: „Jeder in diesem Land ist fähig einen Vogel zu töten, außer Dick Cheney.“

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