Der 7. Brandenburger Linux-Infotag (BLIT) ist vorbei, die Leistungsshow der freien Software in familiärer Atmosphäre. Für Diejenigen, die am Samstag nicht nach Potsdam kommen konnten, will ich hier eine kleine Nachlese wagen. Bei meinem Rundgang durch die Ausstellungshalle handelt es sich um eine subjektive Zusammenstellung meiner Eindrücke und ich muss mich bei allen Ausstellern entschuldigen, die sich hier nicht wiederfinden. Das ist keine Abwertung ihrer Angebote. Es gibt eine vollständige Übersicht der Aussteller auf der Blit-Seite. Dort finden Neugierige auch weiterführende Links. Und los geht es:
- Der 7. Brandenburger Linux-Infotag (BLIT) hat einmal mehr einen Besucherrekord aufgestellt. Gut 400 Besucher kamen am Samstag auf den Campus Griebnitzsee der Uni Potsdam.
- Während vor allem die  Workshops sehr gut besucht waren, fiel die Resonanz der Aussteller uneinheitlich aus. Einige Aussteller meldeten ein geringeres Besucherinteresse als beim 6. BLIT im November 2009. An anderen Ständen kam man allerdings kaum zur Ruhe. Einige Aussteller freuten sich über mehr konkrete Gespäche an den Ständen als im Vorjahr.
- Den Stand von Ubuntuusers.de verstärkte Paul Sladen, namhafter Ubuntu-Entwickler. Paul präsentierte die neue Schriftfamilie Ubuntu. Er erklärte außerdem Ubuntus Schritt, die Desktopumgebung Gnome standardmäßig durch die Ubuntu-Eigenentwicklung Unity zu ersetzen. Die Ubuntu-Entwickler halten den Schritt zu Gnome 3 für zu ehrgeizig. Die neue Gnome-Version werde dem Nutzer einiges an Umgewöhnung abverlangen, erklärte Sladen. Ubuntu hat sich deshalb entschlossen, auf die bereits für die Netbook-Edition eingeführte Unity-Oberfläche zu setzen.
- Am Lin2go-/FluxFlux-Stand präsentierte Entwickler Manfred Müller unter anderem das Gecko Edubook. Das günstige Netbook mit 9″-Bildschirm wird mit AA-Standardakkus betrieben und ist x86-kompatibel. In seiner Leistung komme das günstige Netbook derzeit nicht einmal an den Asus EeePC 701 heran, erklärte Müller. Der Hersteller habe jedoch eine schnellere Version in Aussicht gestellt. Das ressourcenschonende FluxFlux läuft schon jetzt auf dem Edubook. Für Flashunterstützung reicht der Kleincomputer noch nicht aus.
- [update] Die nächste Version von FluxFlux ermöglicht eine Deaktivierung von OpenOffice im Live-Betrieb. Dabei wird das Programm zeitweise deinstalliert. Aktiviert man es wieder, wird aus dem Startmedium wieder neu geladen. [/update] Auch das führte Manfred Müller am FluxFlux-Stand vor. Die neue Version soll in wenigen Wochen stabil sein.
- Debian präsentierte auf dem BLIT die schon im vergangenen Jahr vorgestellte Version der unverwüstlichen Linux-Distribution mit BSD-Kernel. Die Version sei praxistauglich, nach Debian-Maßstäben aber noch nicht vollständig ausgereift, erklärte Axel Beckert am Debian-Stand. Aber wie heißt es so schön bei Debian: Gute Dinge kommen zu denen, die warten können.
- Am Stand des Kursverwaltungssystems Moodle konnten sich Besucher von den Vorzügen der Version 2.0 überzeugen. Die neue Version ermöglicht beispielsweise Prüfungen am PC. Der Nutzer muss dabei Aufgaben erledigen oder Fragen beantworten. Er bekommt die nächste Aufgabe erst angeboten, wenn er eine gelöst hat.
- Freifunk Potsdam hatte zur Bastelstunde eingeladen. Die Initiative will ein freies Wlan-Netzwerk in der Landeshauptstadt etablieren. Problem für jene, die ihren DSL-Anschluss zur Verfügung stellen wollen ist die Reichweite der Router. Die Freifunker erklärten, wie man eine Antenne bastelt. Bastler konnten direkt am Stand zum Lötkolben greifen.
- Das Projekt Milkymist bringt einen ganzen Club auf die Platine. Mit einem kleinen unscheinbaren Gerät lassen sich Lightshow und Videoeinblendungen für Diskotheken, Clubs oder Konzerte steuern. Das Projekt setzt dabei nicht nur auf Open Source Software, sondern auch auf Open Hardware.
- Battle der Content Management Systeme: Wer professionelle Webauftritte anbietet, konnte sich über die Stärken der Systeme Typo3 und Plone informieren. Interessant für MySQL-Verächter: Plone läuft ohne MySQL.
Das Orga-Team bittet schon jetzt um Rückmeldung zum 7. BLIT. Begründung: Man will beim 8. BLIT noch besser werden. Hat sich das Orga-Team schon einmal so früh festgelegt?
Schreibe einen Kommentar