Andreas Eschbachs „Ausgebrannt“ ist die Geschichte unserer Zivilisation und die von Markus Westermann. Der junge Deutsche kommt als Mitarbeiter eines Softwarekonzerns in die USA und fühlt sich dort am Ziel und gleichzeit am Beginn seiner Träume. Denn Markus will es ganz nach oben schaffen.
Gerade als seine Träume schon im Anfang gescheitert scheinen, läuft ihm der Österreicher Karl Walter Block über den Weg. Der alte Mann besitzt eine geheimnisumwitterte Methode, Öl zu finden wo die herkömmlichen Methoden versagen.
Er braucht nur jemanden, der Geldgeber heranschafft. Markus greift zu. Doch dann versiegt plötzlich das größte Ölfeld Saudi-Arabiens. Eine unvorbereitete Welt sieht sich plötzlich mit dem Ende des Erdölzeitalters konfrontiert.
In „Ausgebrannt“ hat Andreas Eschbach einmal mehr seinen untrüglichen Instinkt für brisante Themen bewiesen. Einmal mehr zeigt er sich als Autor, der sein Thema mit penibel recherchierten Details unterfüttern und den Leser bei der Stange halten kann.
Er macht deutlich wie sehr unser Leben am Öl hängt. Er lässt uns den Schock erleben, wenn die Gewissheit des Lebenssaftes sich plötzlich auflöst. Er macht uns das beispielsweise am Schicksal der Familie von Dorothea, Markus‘ Schwester, klar. Deren Mann verdient gut in der Autoindustrie.
Als die Katastrophe seinen Lauf nimmt, muss er erkennen, dass der kleine Gemischtwarenladen, den seine Frau im Dorf gekauft hat, den er so häufig belächelt hat, dass dieser Laden über Nacht zur großen Chance wird.
Auch das zeichnet dieses Buch aus: Andreas Eschbach öffnet uns den Blick durch die Katastrophe hindurch, auf die Chance, die darunter liegt. Die Chance auf ein langsameres, mühseligeres aber auch menschenwürdigeres Leben.
Dahinter steckt keine Hippie-Romantik, sondern reine Logik. „Ausgebrannt“ von Andreas Eschbach gehört auf den Gabentisch jedes Thriller-Fans und auf den eines jeden Lesers, der sich gern mit Gedankenspielen über die Zukunft unserer Zivilisation befasst.
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