Mit ChatGPT schreibt künstliche Intelligenz in sekundenschnelle den Text für die Website oder die Produktbeschreibung für den Onlineshop. Demnächst auch bald Reportagen in Zeitungen? Schlägt die KI jetzt den ersten Nagel in den Sarg des Journalistenberufs?

Fest steht: Journalisten müssen sich mit ChatGPT beschäftigen. Unsere Kunden tun das. Wer dann nicht in der Lage ist, den Mehrwert seiner Arbeit darzulegen, den könnte ChatGPT tatsächlich demnächst vom Markt fegen.

Was kann ChatGPT?

Schauen wir uns zunächst einmal an, was ChatGPT kann – und was nicht. Nora Taubert fasst die Möglichkeiten der KI in einem Video für Seokratie mit dem Fokus auf Suchmaschinenoptimierung (SEO) zusammen. Der Blog von Seokratie sei übrigens hiermit allen Leserinnen und Lesern empfohlen.

Was ChatGPT – noch – nicht kann

Ich teile dieses Video hier, weil Nora darin Beispiele anführt, die sich direkt auf die journalistische Arbeit übertragen lassen. Vergleichsartikel stehen im Nutzwertjournalismus hoch im Kurs. Das Video zeigt, wie sich die Arbeit an Vergleichsartikeln mit ChatGPT vereinfachen lässt. Allerdings zeigt Nora Taubert auch die Grenzen der KI auf. Ihre Warnungen vor einem blinden Vertrauen in ChatGPT decken sich mit meinen eigenen Erfahrungen.

Wer ohne vorherige Recherche einen Artikel mit ChatGPT zusammenklickt, fliegt blind:

  • Hat die KI tatsächlich die relevanten Informationen zu einem Thema gefunden?
  • Bildet die KI tatsächlich den aktuellen Sachstand ab?
  • Gewichtet und beschreibt ChatGPT die einzelnen Aspekte vernünftig?

In der Praxis musste ich bisher bei Texten aus der KI stets inhaltlich nacharbeiten. Für anspruchsvolle Aufgaben, ist die Ki derzeit nicht zu gebrauchen. Steuernachrichten etwa. Dabei sprechen wir noch nicht von den stilistischen Mängeln: Die KI textet zwar fehlerfrei, aber auch stinklangweilig.

Erschütterung der Macht

ChatGPT ist die Erschütterung der Macht im Jedi-Rittertum der Journalisten. Wir haben gelernt, dass die KI – noch – nicht nach unserer Existenz greift. Der Wettlauf um die Krone der KI-Schöpfung hat aber gerade erst begonnen. Microsoft und Google integrieren KI-Elemente in ihre Office-Produkte. Damit stehen Funktionen von ChatGPT & Co. demnächst direkt in der Textverarbeitung zut Verfügung. Das wird die Line Speed für unsere Arbeit. Auch wenn die KI unsere Arbeit nicht vollständig ersetzen kann, wird sie sich auf die Stundensätze auswirken, die wir für unsere Arbeiten aufrufen können. Heute könnte schließlich auch kein Journalist mehr mit Hilfe einer Schreibmaschine kostendeckend arbeiten.

Was ist deine Meinung zu ChatGPT oder KI im Allgemeinen? Hinterlasse einen Kommentar.