Linux Mint: Google Drive integrieren

Logo: GoogleDrive (2020)

[Aktualisiert: 08.01.2024] GoogleDrive als Ordner auf dem Linux-PC? Dateien einfach per Drag and Drop darin ablegen ? Mit Linux Mint kein Problem. Ich habe mich mit dem Tool „gnome-control-center“ näher befasst und damit mein Google Drive auf dem Desktop meines PC integriert. Die folgende Anleitung gilt sowohl für Mint Cinnamon als auch für Mint Mate. Das Gnome-Control-Center müsste auch in anderen Ditributionen verfügbar sein. Insofern gilt dieses Howto auch für andere Desktop Linux Distributionen. Auf geht’s.

Google Drive auf Linux: Was steht zur Auswahl?

Wer sich nicht mit Arbeiten am System herumschlagen möchte, kann das Problem mit kostenpflichtiger Software lösen. Aufgefallen sind mir hierfür Expandrive und Insync. Beide Tools lassen sich für einen Testzeitraum kostenfrei nutzen. Die Linux-Bibel Österreich hat 2019 eine – fast – vollständige Liste der verfügbaren Client-Programme für Linux zusammengestellt. Da für mich kommerzielle Lösungen nicht interessant waren, kamen für mich folgende Wege in Frage:

  1. Das Gnome Control Center: Ich habe das auf einem Rechner mit Cinnamon Desktop ausprobiert. Über „Einstellungen => Online Accounts“ ließ sich Goolge Drive schnell integrieren. Ein Klick auf die Google-Adresse im Dateimanager, und Mint zeigt den Inhalt von Google in einem lokalen Ordner an. Dieser Ordner wird mit Herunterfahren des PC gelöscht. Ein permanenter Ordner entsteht dadurch nicht. Genau das wollte ich aber eigentlich erreichen. Dennoch bietet das Gnome Control Center einen einfachen Weg, lokal auf Dateien in Google Drive zuzugreifen.
  2. Open Drive: Open Drive (ODrive) befindet sich in den Paketquellen und ist schnell installiert. Einmal gestartet, verbindet das Programm direkt zu Google. Dort wird es als nicht vertrauenswürdig abgelehnt. Vergessen wir das.
  3. Ocamlfuse: Hier handelt es sich um ein Programm, das nicht in den offiziellen Paketquellen verfügbar ist. Ich meide Fremdquellen.
  4. rclone: Das Paket ist schnell über die Paketverwaltung installiert. Allerdings lässt sich die Konfiguration nur per Kommendozeile vornehmen. Zudem bleibt die Verbindung nach einem Neustart nicht stabil.

Google Drive in Linux mit Gnome-Control-Center einbinden

Meine Wahl und Empfehlung ist das Google-Control-Center. Das geht sehr einfach – wenn auch nicht ganz ohne Terminal. Zunächst müssen wir das Paket installieren. Das geht entweder über diePaketverwaltung Ihrer Wahl oder mit einem Kommendozeilenbefehlt:

sudo apt install gnome-control-center

Auch der Start des Control-Centers erfolgt per Kommandozeilenbefehl:

gnome-control-center

In dem Fenster, das sich nun öffnet, finden wir auf Anhieb die Onlinekonten. Das Gnome-Control-Center ermöglicht nicht nur das Einbinden von GoogleDrive in Linux, sondern auch von Microsoft OneDrive und anderen Onlinediensten.

Im Folgenden erkundigt sich Google bei der Anmeldung nach Mailadresse und Passort. Wichtig: Google rückversichert sich der Berechtigung für den Zugriff von Gnome durch Nachricht auf das Smartphone. Das sollte also stets in Griffweite liegen. Am Ende erscheint GoogleDrive in Linux als Laufwerk in der Seitenleiste des Dateimanagers.

Kategorien: Tux Area

13 Kommentare

  1. Leider wurde nicht berücksichtigt, wie ich meinen Account mit Loginname und Passwort einrichte

  2. Problem beim Start im Terminal („gnome-control-center“).
    Ergebnis : GLib-GIO-ERROR **: 12:07:55.690: Settings schema ‚org.gnome.shell.app-switcher‘ is not installed)
    Lösung aus https://forums.linuxmint.com/viewtopic.php?t=396476 :
    „sudo apt install –no-install-recommends gnome-shell-common“
    Ins Terminal kopieren.
    Enter.
    Dann „gnome-control-center“
    Schon läuft’s.

  3. Wolff von Rechenberg

    9. Januar 2024 — 15:38

    Ich hatte nie Probleme beim Start von „gnome-control-center“ aus dem Terminal. Aber vielen Dank für den Hinweis und für den Workaround.

  4. Lutz Lennardt

    27. Juli 2024 — 12:03

    Danke, Wolff.

  5. Wolff von Rechenberg

    1. August 2024 — 18:02

    Freut mich, dass ich helfen konnte.

  6. Hallo, danke für die Lösungen. Ich nutze die Variante mit dem Gnome-Control-Center.

    Ich rufe mit Keepass2 die Passwortdatenbank über das o. g. Vorgehen auf.
    Wenn ich aber Änderungen an der Datenbank vornehme und speichern möchte, wird die Datei quasi „zerschossen“. Die Datei kann dann weder geöffnet noch wiederhergestellt werden.

    Kennt jemand das Problem?
    Schöne Grüße

  7. Wolff von Rechenberg

    17. November 2024 — 15:21

    Hallo Christian, Danke für deinen Kommentar. Ich arbeite nicht mit Keepass2 und kann dir da leider nicht helfen.

  8. Hallo.
    Ich mache gerade meine ersten Gehversuche mit Linux Mint.
    Danke für die Beschreibung. An dieser Stelle bleibe ich hängen:

    gnome-control-center
    Running gnome-control-center is only supported under GNOME and Unity, exiting

  9. Hallo Christian Haas,
    ich kann diesen Fehler nicht bestätigen. Bei mir tritt dieses Problem nicht auf.

    Gruß
    Martin

  10. Rainer Krappmann

    20. November 2024 — 20:52

    Hallo,
    ich konnte den Link erfolgreich erstellen und auch die darin enthaltenen Dateien auf Google Drive finden. Leider kann ich zwar dort – also auf Google Drive -Dateien löschen oder verschieben, aber ich kann keine neuen Dateien über diesen Link in google drive anlegen.
    Gibt es dazu ggf. Lösungen?

  11. Hallo Wolff,
    ich hab unter Netzwerk in LM 21.3 Google Drive als Laufwerk drinstehen. Funktioniert auch supi mit gnome-control-center. Doch wie kann man es entfernen? Ich kenn mich da leider auch noch
    nicht so aus. Ich wäre Dir daaankbar, wenn Du mir da weiterhelfen könntest!

  12. Ich habe leider ein ähnliches Problem mit KeepassXC. Wenn ich die Datei öffne und dann Änderungen abspeichere erstellt der google drive dienst (?) von gnome-control-center eine pseudo datei (ein hash). Ich kann die Datei als workaround wieder umbenennen auf den Namen, der sie original hatte. Ich denke das ist definitiv noch ein bug. Schade eigentlich, dass der schon seit Jahren existiert.

    Ansonsten kann ich gnome-control-center empfehlen (Linux Mint 22).

  13. Ich habe nun mit Keepass doch auch das beschriebene Problem beim Abspeichern der geänderten Datei. Der Dateinamen lässt sich zwar wieder ändern, aber die Datei ist trotzdem korrupt und ich kann sie nicht mehr einlesen.

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