Spicebird: PIM aus dem Hause Mozilla

spicebird1.pngNach dem Erscheinen der Lightning-Erweiterung für den Mozilla Mail-Client Thunderbird war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis aus dem Hause Mozilla ein kompletter PIM (Personal Information Manager) hervorgehen würde. Nun startet der Gewürzvogel (Spicebird) in den Kampf um die Gunst frustrierter Outlook-Anwender.

Frustriert vor allem durch die Ressourcenverschwendung der Microsoft-Suite. Ich bin gezwungen, Outlook auf meinem Bürorechner in der Redaktion zu verwenden. Jeden Morgen ärgere ich mich darüber, dass Outlook minutenlang meinen Rechner lahm legt. Dabei handelt es sich bei den Mails mehrheitlich um Spam. Aber einen vernünftigen Spam-Filter sucht man beim Speichermonster aus Redmond vergeblich. Privat benutze ich Thunderbird mit der Terminverwaltung Lightning.

Ich bin durch meine Freunde von Taula auf das Programm aufmerksam geworden. Windows-User dürfen einfach die .exe-Datei herunterladen und per Mausklick installieren. Ubuntuuser müssen ein Tarball herunterladen. Die Installation beschreibt Phorolinux für Ubuntu 7.10. Wer sich genau dran hält, wird keine Probleme mit der Installation unter Ubuntu bekommen.

Nach der Installation schmeichelt Spicebird dem Auge mit einem geschmackvollen, aufgeräumten Desktop. Über Tabulatoren navigiert man zwischen Mail/News, Adressbuch, Kalender und Aufgaben hin und her. Die Newsfeeds lassen sich auf der Startseite einbinden.

Etwas wirklich Neues bietet Spicebird eigentlich nicht an. Der Kalender stammt aus Lightning, die Schnittstellen für Google-Kalender und Chatprogramme haben die Spicebird-Entwickler mit entsprechenden Erweiterungen für Thunderbird hinterlegt. Leider weisen die Erweiterungen natürlich auch in Spicebird die üblichen Schwächen auf:

Das Adressbuch bietet immer noch keine Möglichkeit, einzelne Kontakte als Visitenkarten (.vcf) zu exportieren. Das Mailprogramm legt den Nutzer immer noch auf nur eine Signatur fest. In Outlook, aber auch im Outlook-Clon Evolution lassen sich verschiedene Signaturen anhängen (privat, dienstlich etc.).

Fazit

Spicebird startet mit Ehrgeiz, wird eingefleischte Outlook-Benutzer jedoch nicht überzeugen, weil Spicebird eben kaum mehr ist als Thunderbird plus Erweiterungen. Andererseits ist das doch schon eine ganze Menge: Während Thunderbird/Spicebird Mails herunterlädt, kann man prima surfen, News lesen, Solitair spielen. Spam beseitigt der vorbildliche Spamfilter im Programm. Wenn Spicebirs einmal auf Deutsch erscheint, dann wird es keinen Grund mehr geben, sich die Suite aus Thunderbird und den Erweiterungen zusammenzustellen. Mit einer Einschränkung: Für den kleinen 7″-Bildschirm meines Eeepc ist Spicebird zu unflexibel.

Kategorien: Ansichtssache, Tux Area

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