Die Steueraffäre treibt schon komische Blüten. Da warnt Bayerns wackerer Innenminister Joachim Herrmann (CSU) warnt vor Internetkriminalität. Naja, vielleicht haben deutsche Leistungsträger ja ihre Stiftungen im Fürstentum Liechtenstein per Internet eröffnet. Jedenfalls hörte man heute, dass die Staatsanwaltschaften jetzt unter einer Welle von Selbstanzeigen deutscher Millionäre zusammenbrechen. Die Financial Times Deutschland warnt die betagteren Steuerflüchtlinge. Wer mit seinem baldigen Wechsel in eine bessere Welt rechnet, der ist noch lange nicht aus dem Schneider: Die FTD warnt: „Im Todesfall erfährt das Finanzamt alles!

Ganz betroffen zeigt sich das Fürstentum. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein beschuldigt die Bundesrepublik Deutschland der Hehlerei. Das Staatsoberhaupt des Landes mit dem höchsten Bruttoinlandsprodukt der Welt fürchtet um das liechtensteinische Bankgeheimnis. Und um den Bestseller der Liechtensteiner: die Stiftung. Anders als in anderen Staaten, darf eine Stiftung im Fürstentum jederzeit wieder aufgelöst werden. Eine einmalige Gelegenheit, überschüssige Euros steuergünstig zu parken. Darüber hinaus genießen so genannte Sitzunternehmen besondere Steuerprivilegien. Sitzunternehmen bestehen aus einem Briefkasten und einem Türschild. davon dürfte es mehr geben als Liechtensteiner.

Nun rücken dem Erbprinzen die Bunderegierung, die EU und die OECD gemeinsam auf die Bude. Dabei kann Prinz Alois froh sein, dass er so friedliche Nachbarn wie die Schweiz und Österreich neben sich weiß. Die Bundesregierung wäre mit soviel Rückenwind aus dem Volk glatt in der Lage die Bundeswehr in Marsch zu setzen. Dann würde die Freiheit eben am Oberrhein verteidigt.