Zum 25. Todestag von Phil Lynott (Thin Lizzy)

Mit Afrofrisur und dunkler Hautfarbe wäre Phil Lynott wohl nicht aufgefallen, wenn er zu Lebzeiten eine Studioparty von Motown besucht hätte. In der Rockmusik zählte der irische Sänger und Bassist zu den auffälligsten Erscheinungen. Mit seiner Band Thin Lizzy schrieb er zwischen 1969 und 1986 Musikgeschichte. Am 4. Januar 1986 starb Phil Lynott. An einer Lungenentzündung, vor allem aber an einem Leben auf der Überholspur. Werfen wir einen Blick zurück mit dem Thin-Lizzy-Klassiker „Black Rose“, live im Rockpalast 1983:

Mit dem Traditional „Whiskey in the Jar“ eroberte die irische Rockband die Hitparaden und schenkte der Rockwelt einen unvergänglichen Klassiker. Eines von den Stücken, die jeder Rockmusiker bei einer Jam Session aus dem Ärmel schüttelt. Grund genug, sich den Song an dieser Stelle zu schenken. „Black Rose“ zeigt genauso gut, was Thin Lizzy so einzigartig machte.

Thin Lizzy hob die Rollenverteilung zwischen den Gitarren auf – Rhythmus und Solo. Bei Thin Lizzy spielten beide Gitrristen gleichberechtigt und zweistimmig. Mit Lynotts melodischem Bassspiel ergaben sich daraus nicht selten dreistimmige Melodiebögen. Das gab es damals nicht bei Deep Purple, nicht bei Led Zepelin und nicht bei Black Sabbath. Das gab es in dieser Vollendung auch später nie wieder.

Auf Soloplatten wie dem spannenden „Solo in Soho“ von 1980 probierte sich Lynott immer wieder in anderen Stilrichtungen aus: Soul, Blues, Jazz.Auch „Parisienne Walkways“ zeigt Phil Lynott von einer anderen Seite. Dieser Song entstand in Zusammenarbeit mit dem nordirischen Ausnahmegitarristen Gary Moore.

Die beiden Musiker verband von Jugend an eine enge Freundschaft. Ihre Wege kreuzten sich immer wieder – bei Thin Lizzy oder bei diversen Solo-Projekten. Gary Moore widmete dem verstorbenen Freund seine 1987er Platte „Wild Frontier“ mit der herzzerreißenden Ballade „Johnny Boy“.

Kategorien: Feuillton

2 Kommentare

  1. Mein Gott. So lange sind einige Helden meiner Jugend schon tot. Wenn einem da nicht schlecht wird.

  2. Und eigentlich müsste ich ja auch Gary Moore noch einen Nachruf widmen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Copyright © 2024 Wolff von Rechenberg

Theme von Anders Norén↑ ↑