Der Psychothriller als Genre ist eine Nutte. Er lässt sich von jedem Autoren benutzen, um abseitige Phantasien zu bedienen, oder um unrealistische Handlungskonstrukte zu rechtfertigen. Vor allem die Skandinavier retteten in der Vergangenheit den Ruf des Genres. Nur wenigen Amerikanern gelingt der Blick in die Menschliche Seele (altgriechisch: Psyche). Dennis Lehane lotet in seinem Roman „Shutter Island“ seelische Dramen, Traumata, Wahnvorstellungen aus.

Lehane beschreibt und erklärt jedoch die seelischen Abgründe seiner handelnden Personen nicht nur, er lässt den Leser mit hinabsteigen. Das macht Shutter Island zu einem besonderen Lesevergnügen.

Shutter Island ist eine Insel vor Boston. Dort gibt es nichts als eine Nervenheilanstalt, ein Alcatraz für gefährliche Geisteskranke. Dort soll US-Marshal Teddy Daniels gemeinsam mit seinem Kollegen Chuck Aule eine entflohene Bewohnerin suchen. Weiterlesen