Erstmals stehen CIA-Schergen vor Gericht: in Italien. Aus Italien haben die Amerikaner den Imam Abu Omar entführt und in dessen Heimatland Ägypten in einem geheimen Folterknast vernommen. Die wackeren italienischen Staatsanwälte haben fleißig Material gesammelt: Es existieren belastende Aussagen italienischer Geheimdienstler, belastende Fotos und Filmaufnahmen. Dennoch blieben in der Vorverhandlung die Anklagesessel leer. Sie werden sich auch nicht füllen, weil sich die italienische Regierung weigert, die Auslieferungsanträge gegen die 26 CIA-Agenten nach Washington weiterzuleiten. Aber selbst wenn Italien eine Regierung fände, die genug Mut hätte, solche Ansinnen zu verschicken, dann würden sich die Anklagebänke nicht füllen. Mit genauso guten Erfolgsaussichten könnte die italienische Regierung die Auslieferung des Weihnachtsmannes verlangen. Wir kokettieren mit unserer staatlichen Souveränität auf dünnem Eis.