In Guantánamo ist offenbar die Zeit für Bekenntnisse gekommen. Alles was Chalid Scheich Mohammed in der vergangenen Woche noch nicht gestanden hat, das bekannte nun Walid Mohammad bin Attash in Guantánamo. Das Attentat auf den US-Zerstörer Cole im Golf von Aden 2000 sowie auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania 1998. Unglaublich, dass die Terrorverdächtigen nun, Jahre nach ihrer Ergreifung, ausgerechnet jetzt auspacken. Wo sie sich doch gerade an Lagerkluft und -küche gewöhnt haben sollten. Nicht auszudenken, was Murat Kurnaz jetzt noch gestanden hätte, oder was jeder von uns unter der Folter gestanden hätte. Das gruseligste ist aber Folgendes: Unsere Geheimdienste beugen das Recht bis es bricht, um in Lauerstellung am Darmausgang amerikanischer Geheimdienste jede noch so geringe Information aufschnappen zu können. Und was bekommen wir? Lückenhafte Befragungsprotokolle, mit langen Listen von Beweisen, die außerhalb der Terroristenvoliere in Guantánamo noch nie ein Mensch zu sehen gekriegt hat.